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ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer will seine Spielerinnen erstmals zu einer EM führen.

Foto: APA/Barbara Gindl

Shymkent/Wien – 2017, Europameisterschaft, Niederlande: Da wollen Österreichs Fußball-Nationalspielerinnen unbedingt hin. Knapp dran an der Qualifikation für ein Großereignis war das ÖFB-Team zuletzt schon zweimal. Aber jetzt ist die Ausgangslage eine andere, eine bessere. Die Quali wäre keine Überraschung mehr, sie wird fast schon erwartet.

Erstens hat sich Österreich in den vergangenen Jahren konsequent verbessert. Zweitens, und das ist der entscheidendere Vorteil, spielen in den Niederlanden erstmals 16 Teams um den Titel. 2013, als Deutschland in Schweden den Titel holte, waren es noch zwölf. Österreich liegt in der Weltrangliste als 16.-bestes europäisches Team auf Position 27.

Also, die Papierform spricht für das ÖFB-Team. Die Auslosung auch. Norwegen (Weltranglisten-Zehnter) ist Favorit in der Gruppe 8, dann kommt – so die Papierform – schon Österreich. Wales (37.), Israel (57.) und Kasachstan (72.) liegen im Fifa-Ranking hinter dem ÖFB-Team. Veranstalter Niederlande, die acht Gruppenersten und die sechs besten Gruppenzweiten sind fix bei der EM. Die beiden übrigen Zweiten spielen noch um ein verbleibendes Ticket.

Geduldig gegen Kasachstan

"Das Ziel ist die Quali", sagt Teamchef Dominik Thalhammer. Auf Platz zwei will er sich nicht verlassen. Vielleicht könne man auch gegen die Norwegerinnen überraschen. Zunächst aber geht es am Donnerstag (11 Uhr) auswärts (in Shymkent) gegen Kasachstan – ohne die verletzten Legionärinnen Lisa Makas und Verena Aschauer. Thalhammer: "Kein angenehmer Auftaktgegner." Die richtig Kleinen gebe es auch im Frauenfußball nicht mehr. Und gegen eine Fünfer-Abwehrkette müsse man erst einmal durchkommen. "Wir brauchen viel Geduld, müssen auf die Chancen warten", sagt Thalhammer.

In der jüngsten WM-Qualifikation nahmen die Österreicherinnen die Hürde Kasachstan zweimal erfolgreich (3:0 auswärts, 5:1 daheim). Nach Kasachstan ist Wales. Die Britinnen gastieren am Dienstag in St. Pölten. Thalhammer: "Ein ganz anderes Spiel. Sie agieren aktiv und pflegen den britischen Stil."

Was das Spiel der Österreicherinnen betrifft, ist Thalhammer an ständiger Weiterentwicklung interessiert. Es gibt viel zu tun, aber viel sei auch schon weitergegangen. Thalhammer: "Eine Knochenarbeit."

Seit dem Sommer sind 13 ÖFB-Kickerinnen in Deutschland engagiert. "Es zeugt davon, dass die Spielerinnen Qualität haben", sagt Thalhammer. Qualität braucht es auch in der EM-Quali und zunächst gegen Kasachstan. "Wir schauen von Spiel zu Spiel", sagt der Trainer. Das Ziel ist klar. (Birgit Riezinger, 16.9.2015)