Washington – Nach der offenbar endgültig verhinderten Blockade des Iran-Atomabkommens im US-Kongress empfängt Präsident Barack Obama den wohl schärfsten Kritiker des Deals in Washington. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde am 9. November im Weißen Haus zu Gast sein, kündigte Obamas Sprecher Josh Earnest am Mittwoch an.
Die beiden wollten über die Umsetzung der internationalen Vereinbarung sowie über Teherans destabilisierende Maßnahmen im Nahen Osten sprechen. Bei der Begegnung soll es aber auch um den Konflikt mit den Palästinensern und die diskutierte Zwei-Staaten-Lösung gehen.
Das Verhältnis zwischen Obama und Netanjahu ist seit Jahren gespannt. Washington kritisiert den andauernden Siedlungsbau Israels und wirft Netanjahu mangelnden Willen beim Friedensprozess vor. Durch den von Obama beworbenen Deal um das iranische Atomprogramm hat sich die Beziehung der beiden weiter verschlechtert. Im März hatte Netanjahu auf Einladung der Republikaner vor dem US-Kongress eine umstrittene Rede gehalten, die teils als Affront gegen Obama gewertet wurde. Die Rede war mit Obama nicht abgesprochen, ein Treffen hatte dieser mit Hinweis auf die seinerzeit bevorstehende Wahl in Israel abgelehnt. (APA, 16.9.2015)