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GM hat erst im Februar 2014 begonnen, rund 2,6 Millionen Fahrzeuge wegen der defekten Zündschlösser zurückzurufen, obwohl das Problem schon lange bekannt war.

Foto: Reuters/Kowalsky

New York – General Motors (GM) zahlt Hunderte Millionen, um sich von strafrechtlichen Konsequenzen im Skandal um defekte Zündschlösser freizukaufen. Der größte US-Autobauer hat einem Vergleich über 900 Mio. Dollar (801,6 Mio. Euro) zugestimmt, wie das US-Justizministerium am Donnerstag bestätigte.

"Fast zwei Jahre lang hat GM es nicht nur versäumt, den tödlichen Defekt offenzulegen, sondern sich auch – wie die Ermittlungen des Justizministeriums zeigen – aktiv bemüht, der US-Verkehrsaufsicht NHTSA und der Öffentlichkeit die Wahrheit vorzuenhalten", sagte Bundesanwalt Preet Bharara bei einer Pressekonferenz in New York.

Über 100 Todesfälle

GM habe eingestanden, bei der Pannenserie, die mit über 100 Todesfällen in Verbindung gebracht wird, irreführende Angaben gemacht zu haben. Die Opel-Mutter kämpft wegen fehlerhafter Zündschlösser, die in voller Fahrt in die Aus-Position zurückspringen können, mit Millionen von Rückrufen und hohen Entschädigungsforderungen.

"Die Fehler [...] hätten niemals passieren dürfen. Wir haben uns entschuldigt und wir tun es heute nochmal", erklärte GM-Chefin Mary Barra in einer Stellungnahme.

Sonderbelastung

GM kündigte in einer Mitteilung zudem eine Sonderbelastung in Höhe von 575 Millionen Dollar im dritten Quartal für die Beilegung von Zivilklagen an. Damit würden Schadenersatzansprüche in etwa 1380 Verletzungs- und Todesfällen im Zusammenhang mit den Zündschloss-Defekten abgedeckt.

Der japanische Konzern Toyota hatte im März 2014 wegen klemmender Gaspedale und rutschender Fußmatten im Rahmen eines Vergleichs 1,2 Mrd. Dollar zahlen müssen, um ein Strafverfahren abzuwenden. GM hatte betont, bei den strafrechtlichen Untersuchungen in vollem Umfang mit den Ermittlern zu kooperieren. (APA, 17.9.2015)