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Air Berlin will ab November das Buy-on-Board-Angebot ausbauen, so ein Sprecher der Airline. Es werde zukünftig ein umfangreiches Angebot an Gourmetessen, Sandwiches und Snacks mit Getränken kombiniert und als kostengünstiges Menü angeboten.

Foto: REUTERS/Tobias Schwarz

Wer mit Air Berlin unterwegs ist, muss an Bord von Kurzstreckenflügen von November 2015 an für alkoholfreie Getränke – und eventuell auch für Snacks – sein Portemonnaie zücken, berichtet die Flugsuchmaschine Fluege.de. Bisher galt das nur für alkoholische Getränke. Lediglich für Kurzstrecken-Passagiere, die einen teureren Tarif gebucht haben oder im Besitz eine Vielfliegerkarte sind, bleibt alles beim Alten und die Softdrinks kommen an Bord weiterhin kostenfrei auf den mit Werbebotschaften versehenen Klapptisch.

Auch auf der Langstrecke und auf allen Flügen auf die Azoren und die Kanaren sowie nach Madeira, Marokko, Ägypten und Israel soll es bei Air Berlin weiterhin den gewohnten Bordservice geben. Air Berlin will ab November das Buy-on-Board-Angebot ausbauen, so ein Sprecher der Airline. Es werde zukünftig ein umfangreiches Angebot an Gourmetessen, Sandwiches und Snacks mit Getränken kombiniert und als kostengünstiges Menü angeboten.

Alle Bereiche müssen sparen

Der seit Februar amtierende Air-Berlin-Chef Stefan Pichler hat bei der finanziell angeschlagenen Airline bereits einiges bewegt: Die Airline-Spitze ist neu aufgestellt, die Ticketpreise werden in Abhängigkeit von der Nachfrage festgelegt und die Zahl der Flugzeuge wird reduziert. Alles dient nur einem großen Ziel: Die schwarze Null im nächsten Jahr ist Pflicht. Pichlers hartes Spar- und Sanierungsprogramm ist bisher den Passagieren von Air Berlin weitgehend verborgen geblieben, doch nun wird ausgerechnet beim kostenpflichtigen Saft auch für "Otto-Normalflieger" das ganze Ausmaß der Not bei Air Berlin sichtbar.

Weiteres Sanierungsprogramm

Doch das ist noch längst nicht alles. Bei der Vorlage der Halbjahresbilanz Mitte August hat Air Berlin ein weiteres Sanierungsprogramm angekündigt, von dem bisher jedoch nur wenige Details bekannt sind. Die Neugestaltung des Streckennetzes wird wohl ein wichtiger Teil davon sein. Auch 1.000 der insgesamt 9.000 Stellen Stellen könnten bei der chronisch defizitären Airline wegfallen. Zudem könne laut Medienberichten ein Teil der Arbeitsplätze an Dienstleister in Niedriglohnländer in Osteuropa ausgelagert werden. Air Berlin hat eigenen Angaben zufolge noch nicht entschieden, welche der Maßnahmen genau ergriffen werden. (red, 22.9.2015)