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Der Handel ist nicht dafür bekannt, besonders gut zu bezahlen. In Großbritannien weitet Lidl den Preiskrieg auf die Löhne aus.
London – Die Supermarktkette Lidl hat ihren Preiskrieg in Großbritannien auf die Löhne ausgeweitet. Als erster Einzelhändler hat der deutsche Diskonter angekündigt, einem Großteil seiner 17.000 Mitarbeiter rund 1.200 Pfund (1.647 Euro) pro Jahr mehr zu bezahlen und damit eine unabhängige Mindestlohn-Empfehlung zu erfüllen. Das teilte Lidl am Freitag mit.
"Wir erkennen damit an, dass jeder einzelne Mitarbeiter ein integraler Bestandteil des Teams Lidl ist und dass der Beitrag jedes einzelnen von großem Wert ist", sagte Lidl-Großbritannien-Chef Ronny Gottschlich.
Der Mindestlohn pro Stunde steige mit dem Schritt auf 8,20 Pfund in weiten Teilen Großbritanniens und auf 9,35 Pfund in der Hauptstadt London. Derzeit zahlt Lidl 7,30 Pfund außerhalb Londons und 8,03 Pfund in der Metropole. Mit der neuen Lohntabelle liegt Lidl um fast ein Pfund pro Stunde über der Konkurrenz.
Die deutschen Diskonter Lidl und Aldi führen seit Jahren einen aggressiven Preiskrieg und haben die Supermarkt-Landschaft in Großbritannien erheblich in Aufruhr versetzt. Alle großen Ketten wie Tesco und Sainsbury schrumpfen und verlieren Kunden, während Aldi und Lidl sprunghafte Wachstumsraten verzeichnen. Lidl betreibt in Großbritannien derzeit 600 Filialen und will das Netz deutlich erweitern. (APA, 18.9.2015)