100 Euro verlangt Amazon für FireTV, ausgeliefert wird das Gerät ab 5. Oktober.

Foto: Amazon

Gleich vier neue Tablets hat Amazon kürzlich an den Start gebracht. Konzipiert sind sie vor allem als Endgeräte für Inhalte aus dem eigenen Katalog des Konzerns. Besonders ihr niedriger Preispunkt soll die Kundschaft zum Kauf verleiten.

Doch auch die Settop-Box FireTV wurde neu aufgelegt und ist um 100 Euro vorbestellbar. Optisch ist sie vom Vorgänger kaum unterscheidbar, unter der Haube hat sich jedoch einiges getan, berichtet Heise.

Schnellere Hardware für 4K-Streams

Angetrieben wird die neue Fernsehbox nun von einer Quadcore-CPU von Mediatek, getaktet mit zwei GHz. Die neue Plattform soll das neue Gerät um bis zu 75 Prozent schneller machen, als die alte Generation. Das wäre, als reines Hardwareupgrade, noch relativ unspektakulär. Doch Amazon hat einen guten Grund, die Rechenkapazitäten der Box deutlich aufzuwerten.

Das neue FireTV ist, so erklärt der Konzern, der erste in Deutschland regulär erhältliche Streaming-Client, der 4K-Auflösung (2160p) unterstützt. Möglich ist die Wiedergabe in dieser Qualität auf Monitoren und Fernsehern, deren HDMI-Eingang HDCP 2.2 unterstützt. Abgespielt wird 4K-Content mit 30 Bildern pro Sekunde. 720p und 1080p laufen mit 60 Bildern pro Sekunde.

Industrie pusht Ultra HD

Die Verbreitung entsprechender TV-Geräte ist allerdings noch überschaubar. Ebenso das Angebot an Content. Die Fernsehhersteller, so zeigte sich auf den Elektronikmessen dieses Jahres, setzen bei ihren Neugeräten immer stärker auf Ultra HD – auch abseits des teuren Highend-Segments. Streaming-Anbieter wie Netflix und auch Amazon selbst haben ebenfalls angekündigt, in Zukunft deutlich mehr 4K-Inhalte zu liefern.

Streaming in dieser hohen Auflösung soll außerdem nicht nur Inhabern von Internetanschlüssen mit sehr hoher Bandbreite vorbehalten bleiben. Das neue FireTV beherrscht den HEVC/H.265-Codec, der die gleiche Qualität des vorgehenden Standards H.24 bieten kann, dabei aber nur zwischen 40 und 60 Prozent der Bandbreite benötigt. Somit sind auch FireTV-Besitzer mit Internetzugang von 30 mbit/s oder weniger nicht unbedingt von 4K-Unterhaltung ausgeschlossen.

Neuer Game Controller

Auch mit Spielen soll FireTV unterhalten. Hier soll die leistungsfähigere Hardware ebenfalls aufwändiger gestaltete Unterhaltung ermöglichen. Um heruntergeladene Games ohne Platzprobleme zu sichern, gibt es einen microSD-Steckplatz, der sich mit Karten von bis zu 128 GB Größe versteht. Der interne Speicher bleibt unverändert mit acht GB bemessen.

Der schon für den Vorgänger erhältliche Game Controller wurde ebenfalls aufgewertet. Er verfügt über eine 3,5 Millimeter-Buchse für den Anschluss eines Kopfhörers sowie ein Mikrofon für die Sprachsuche. 90 Stunden Akkulaufzeit verspricht Amazon für das Eingabegerät. Er ist als optionales Accessoir erhältlich und ist ab 22. Oktober für 50 Euro verfügbar. Die Sprachfernbedienung, ebenfalls zusätzlich zu erwerben, arbeitet nun per WLAN statt Bluetooth, was ihr ebenfalls mehr Batterielebensdauer bescheren soll. Sie versteht sich mit FireTV, als auch mit dem nach wie vor erhältlichen FireTV Stick.

Alexa

Während Apple seine eigene Settop-Box mit Sprachassistentin Siri bestückt hat, schickt Amazon auf FireTV sein eigenes Pendant Alexa ins Rennen – vorerst jedoch nur für US-Nutzer und in englischer Sprache. Die Streamingbox ist nach dem Lautsprecher Echo das zweite Amazon-Device, das mit dieser künstlichen Intelligenz bestückt wird.

Alexa soll die bislang eher einfach gehaltenen Sprachsteuerfunktionen aufwerten. Dies soll einerseits durch Zusatzfunktionen wie das Beantworten von Fragen geschehen, gleichzeitig kann die Assistentin nunmehr auch bestimmte Apps außerhalb des Amazon-eigenen Angebots im Namen des Users bedienen – etwa das Streaming-Portal Hulu und den Webclient von HBO.

Kein optischer Digitalausgang mehr

Während FireTV in WLAN-Belangen auf den aktuellen 802.11ac-Standard aufgerüstet wurde, könnten sich audiophile Nutzer über den Wegfall des optischen Digitalausgangs ärgern. Im Gegenzug verspricht Amazon ein besseres Klangerlebnis per Bluetooth und hat das Gerät kompatibel mit Dolby Atmos gemacht. (gpi, 18.09.2015)