Foto: iFixit

Neben neuen iPhones und dem iPad Pro hat Apple auch der iPad Mini-Reihe einen Generationswechsel spendiert. Das neue Modell ist, wie es sich für ein Upgrade gehört, leistungsstärker und fällt auch etwas dünner aus.

Die Reparatur-Experten von iFixit haben das Gerät nun etwas detaillierter unter die Lupe genommen und sich beim Zerlegen seines Innenlebens auch der Frage gewidmet, wie gut es sich eigentlich reparieren lässt.

Neuerungen

Beim neuen iPad Mini hat Apple darauf verzichtet, einen Chip der A9-Reihe zu verbauen. Stattdessen kommt die letztjährige Version A8 zum Einsatz, die nun jedoch höher getaktet ist. Am 7,9-Zoll-Display tummeln sich außerdem 2.048 x 1.536 Bildpunkte, mit Unterstützung von Bluetooth 4.2 und WLAN nach 802.11 spielt das Gerät alle aktuellen "Stückl‘n".

Es trägt die neue Modellnummer A1538. In ästhetischer Hinsicht fällt im Vergleich mit der dritten Generation nur auf, dass vor den unterseitigen Lautsprechern jetzt weniger, dafür größere Löcher prangen.

Klebstoff statt Schrauben

Schrauben finden sich am Gehäuse nicht, das Tablet ist rundherum verklebt. Wer es öffnen will, muss also mit Hitze arbeiten und die Displayeinheit langsam entlang der Seiten ausheben. Mit dem iOpener hat iFixit dafür mittlerweile ein eigenes Werkzeug entwickelt.

Display und Verglasung sind mittlerweile eine Einheit. Weil diese recht stabil ist, hat Apple auf die bislang verwendete Stabilisierungsplatte verzichtet. Direkt unter dem Bildschirm findet sich der Akku (19,1 Wh), der sich einfach abstecken lässt. Seine Kapazität ist – vermutlich der Schlankheitskur des Gehäusies geschuldet – etwas niedriger als noch beim Vorgänger. Dazu besteht er nunmehr aus einer Zelle, statt wie bisher zwei.

Komponenten

Apple hat außerdem die Anordnung der verschiedenen Antennen geändert. Sie verteilen sich nun auf den oberen und unteren Rand. Generell hat sich Apple hier und auch bei anderen Elementen viel stärker am iPad Air orientiert., dessen Kameras das iPad mini 4 auch "geerbt" hat.

Ebenfalls interessant: dem A8-Chip stehen zwei GB RAM zur Seite, die von Hynix zugeliefert werden. Der "Apple M8 Motion-Co-Prozessor" sowie das NFC-Modul stammen von NXP. Das WLAN-Modul stammt von Universal Scientific Industrial, der Touchscreen-Controller von Broadcom.

Verlöteter Lightning-Port

Im Schadensfall sollte man das Tablet allerdings dem Apple-Support oder einem Techniker des Vertrauens übergeben. Weil Touchsensor und Glas nun eine Einheit sind, fällt zwar die Öffnung des Gerätes leichter, dafür erhöhen sich die Kosten bei einem Schaden am Display. Der Lightning-Anschluss ist mit dem Mainboard verlötet, was bei Unfällen mit versehentlich ausgerissenen Kabeln die Schadenswahrscheinlichkeit für beide erhöht.

Zwei von zehn Punkten

Dazu hat Apple auch im Inneren des iPads mit Kleber wahrlich nicht gespart, was Reparaturen generell erschwert. Dazu muss für einen Tausch des Displays auch der Homebutton temporär entfernt werden, was ebenfalls schwierig ist. Begleitend zur vernichtenden Wertung von zwei aus zehn beim Reparaturscore findet iFixit immerhin einen "positiven" Aspekt: "Wenigstens der Akku ist nicht ans Mainboard angelötet". (gpi, 18.09.2015)