Brüssel – Die EU-Umweltminister haben sich nach Worten des österreichischen Ressortchefs Andrä Rupprechter (ÖVP) auf eine Grundsatzposition für die Weltklimakonferenz im Dezember im Paris geeinigt. Das Mandat sei eine "gute Ausgangsbasis für ein Weltklimaabkommen", sagte Rupprechter am Freitag in Brüssel.

Gerade in einer Zeit, in der es an Europa und an Union fehle, wie Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gesagt habe, sei es wichtig, "dass wir mit einer Stimme sprechen", so Rupprechter. Die EU wolle ein neues globales Klimaabkommen mit Beteiligung aller Staaten und ein Limit von maximal zwei Grad Erderwärmung gegenüber der vorindustriellen Zeit festschreiben.

"Ambitioniert, aber erreichbar"

Bereits 2014 hat die EU vereinbart, ihren CO2-Ausstoß bis 2030 um mindesten 40 Prozent gegenüber 1990 abzubauen. Dies müsse mit rein europäischen Maßnahmen, das heißt ohne Zukauf von Emissionsgutschriften aus Drittstaaten geschehen, sagte Rupprechter.

"Das Ziel ist ambitioniert, aber erreichbar", sagte Rupprechter. Österreich werde weitere Anstrengungen im Bereich der erneuerbaren Energieträger brauchen, um das Ziel umzusetzen. Bei Strom liege der Anteil Erneuerbarer bereits bei 78 Prozent. "Hier werden wir eine neuerliche Kraftanstrengung unternehmen müssen."

Verkehr als Sorgenkind

Die genaue Lastenteilung unter den EU-Staaten werde aber erst nach Einigung auf ein Weltklimaabkommen festgelegt werden. Rupprechter erwartet Vorschläge der EU-Kommission dazu im nächsten Jahr. "Sorgenkind" in Österreich sei der Verkehr, wo es noch weniger Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen brauche.

Die EU-Umweltminister hätten auch das Ziel der G7-Staaten begrüßt, den Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Ende des Jahrhunderts auf Null zu reduzieren. Im Text sei der Begriff "sustainable carbon neutrality" gewählt worden. "Wir haben deutlich gemacht, dass Kernenergie keine nachhaltige Energiequelle ist." (APA, 18.9.2015)