Marib – Bei einem Luftangriff der von Saudi-Arabien geführten, sunnitisch-arabischen Koalition auf eine vermeintliche Rebellenstellung im Jemen sind irrtümlich 14 regierungstreue Kämpfer getötet worden. "Die Luftwaffe bombardierte eine Ansammlung von Kämpfern in der Region von Harib im Glauben, es handle sich um Houthi-Rebellen", verlautete am Freitag aus jemenitischen Militärquellen.
Bei den Opfern habe es sich aber um örtliche Stammeskrieger gehandelt, die an der Seite der Regierungstruppen des nach Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi gekämpft hätten, sagte ein Stammesführer. Das Militär bestätigte den "Fehler".
Granatenbeschuss
Harib liegt 80 Kilometer südlich von Marib, der Hauptstadt der zentralen Provinz. Die Hadi-treuen Truppen sind in der Region nach eigenen Angaben auf dem Vormarsch. Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition griff am Freitag in der Früh eine ganze Reihe von Zielen mutmaßlicher Rebellen im Süden der Provinz an.
Mörsergranaten, die vom Jemen aus nach Saudi-Arabien geschossen wurden, töteten am Freitag mindestens drei Menschen. 28 weitere wurden verletzt, wie die saudi-arabische Zivilschutzbehörde mitteilte. Laut einem Bericht des Senders Al-Akhbaria handelte es sich bei den Todesopfern um Ausländer. Fernsehaufnahmen zeigten zerstörte Autos und von Granatensplittern getroffene Wände.
Dem Konflikt zwischen den schiitischen Houthi-Rebellen und den Regierungstruppen und ihren Verbündeten fielen seit Ende März fast 4.900 Menschen zum Opfer, 25.000 weitere wurden verletzt. 21 Millionen Menschen leiden unter teils dramatischen Versorgungsengpässen, Gewalt und Elend. (APA, 18.9.2015)