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Luciana Diniz und Winningmood auf der Ehrenrunde vor dem Rathaus. Die Portugiesin und ihr belgisches Warmblut siegten im Höhepunkt des Vienna Masters.

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Wien – Die Portugiesin Luciana Diniz entschied auf dem Wiener Rathausplatz die vorletzte Prüfung der Global Champions Tour für sich. Mit drei grandiosen Ritten auf ihrem Hengst Winningmood verdiente die 44-Jährige 100.000 Euro und rückte in der Gesamtwertung Spitzenreiter Scott Brash ganz nahe. Vor dem Finale zu Doha Mitte November fehlen Diniz, die schon in Madrid gewonnen hatte, nur zwei Punkte auf den Schotten, der sich mit Rang fünf zu bescheiden hatte. Allerdings ritt Brash nicht auf seinem Spitzenross Hello Sanctos, das ihn zuletzt in Kanada zum Grand Slam getragen hatte.

Nur sechs der 39 Paare hatte am Samstagabend beim Vienna Masters den ersten Umlauf fehlerfrei bewältigt, nur drei schafften in der zweiten Runde erneut einen Nuller. Im Stechen fegte Diniz Winningmood als Letzte des Trios über den Parcours und verwies den Niederländer Harrrie Smolders und Don um 38 Hundertstel auf Platz zwei. Ex-Europameister Kevin Staut aus Frankreich wurde mit Silvana nach zwei Abwürfen Dritter. "Er wollte heute unbedingt gewinnen", sagte die in Deutschland lebende Siegerin über ihren 16-jährigen Hengst Winningmood, der Baron Edouard de Rothschild gehört.

Frühmann nur hinter Jessica Springsteen

Der schon 19-jährige The Sixth Sense sprang fast wie in seinem besten Jahr 2006 und trug Thomas Frühmann am Sonntag zum Abschluss des Springreitturniers auf dem Rathausplatz zum zweiten Platz im Glock's Masters. Der 64-jährige Mitveranstalter musste bei dem mit 100.000 Euro dotierten Bewerb nur der US-Amerikanerin Jessica Springsteen um 1,02 Sekunden den Vortritt lassen.

Frühmann, Ex-Weltcupsieger sowie Team-Olympia-Zweiter 1992, und sein Erfolgs-Partner – der Wallach war 2006 international das "Pferd des Jahres" – meisterten alle der bis zu 1,55 m hohen Hindernisse mit Bravour. Enge Wendungen, schnelle Galoppade – das Paar hätte den Parcours im Stechen nicht schneller bewältigen können. Doch die erst 23-jährige Tochter des US-Rockstars Bruce Springsteen war auf Davendy doch deutlich schneller.

"Die Sense überrascht mich immer wieder", sagte Frühmann, der schon mehrmals überlegt hatte, den Westfalen-Wallach in Pension zu schicken. "Ich hatte noch nie ein Pferd so lange, er springt jetzt besser als vor einigen Jahren", betonte der in Oberösterreich lebende Wiener. In Pferdesportländern wie England wäre The Sixth Sense nach Frühmanns Worten schon eine Legende.

Erst vor wenigen Wochen hatte Frühmann auch beim Fünf-Sterne-Turnier in Treffen bei Villach im Glock's Masters den zweiten Rang belegt. Ein Ende ist nicht in Sicht. "Aber wie lange es noch weitergeht, kann ich nicht sagen", meinte Frühmann.

Für Springsteen war es der zweite Sieg in Wien nach dem allerdings nicht so hochwertigen Auftaktbewerb bei der Premiere 2012. "Mein Pferd ist wirklich toll gesprungen, ich könnte nicht glücklicher sein", erklärte die Kalifornierin.

Die Zuschauer bekamen bei der vierten Auflage des Turniers der Global Champions Tour erneut die Weltspitze präsentiert und erlebten immerhin zwei Podestplätze heimischer Reiter. Max Kühner war im Eröffnungsspringen Dritter geworden.

Positive Bilanz

Die Veranstalter, Frühmann, sein Sohn Daniel und Gregor Gschlenk, bilanzierten positiv. "Der Break-even ist erreicht", sagte Gschlenk. Der Vertrag mit der GCT und deren Präsidenten Jan Tops läuft noch bis 2017, mündlich gibt es eine Übereinkunft bis 2020.

Der Schauplatz für 2016 ist allerdings noch unsicher. Sollte der Rathausplatz wie schon 2014 nicht zur Verfügung stehen – die Stadt Wien vergibt Termine laut den Masters-Veranstaltern immer nur für ein Jahr – wird ein anderer spektakulärer Schauplatz gesucht.(APA, red, 20.9.2015)