Für die Patienten bringt die sogenannte Schlüsselloch-Chirurgie einige Vorteile – etwa weniger Schnitte und Narben sowie einen kürzeren Aufenthalt im Spital
Eine besondere Form der ärztlichen Weiterbildung fand letzte Woche im St. Josef-Krankenhaus statt. In einem mobilen Trainingszentrum konnten die Mediziner an hochmodernen Simulatoren verschiedene laparoskopische Eingriffe üben und ihre Fertigkeiten perfektionieren.
Von der Operation der Gallenblase über gynäkologische Eingriffe bis hin zum Einsatz eines Magen-Bypass für krankhaft fettleibige Patienten: Wofür früher noch offene Operationen mit großen Hautschnitten nötig waren, wird mittlerweile die "Schlüsselloch-Chirurgie" eingesetzt. Finden die Eingriffe im Bauchraum statt, spricht man auch von laparoskopischer Chirurgie.
"Dabei werden über kleine Hautschnitte spezielle Hülsen an der Bauchdecke gesetzt und darüber eine Kamera sowie chirurgische Instrumente in die Bauchhöhle eingeführt und damit operiert", sagt der Leiter der Chirurgie am St. Josef-Spital, Johannes Zacherl.
Technik und Übung wichtig für das Ergebnis
Für die Patienten bringt die sogenannte Schlüsselloch-Chirurgie einige Vorteile. Meist haben sie nach der Operation weniger Schmerzen und können früher das Krankenhaus verlassen – dank der kleinen Hautschnitte bleiben kaum Narben. "Für ein optimales Ergebnis eines laparoskopischen Eingriffes muss der Chirurg jedoch viel Übung und praktische Erfahrung mitbringen", sagt Zacherl.
"Während man bei einem offenen Eingriff das Operationsfeld klar vor sich hat, kann man sich bei der Schlüssellochchirurgie nur an dem orientieren, was man am Monitor sieht", so der Chirurg. Grundvoraussetzung für diese indirekte Arbeitsweise ist eine gute Augen-Hand-Koordination, die auch ein erfahrener Chirurg regelmäßig trainieren muss. So geschehen letzte Woche im St. Josef-Krankenhaus, wo ein zum Trainingszentrum umfunktionierter Kleinbus zum Üben einlud.