Die Universität Leipzig hat eine Online-Plattform für geflüchtete Wissenschafter freigeschaltet. Die Website soll den Kontakt zwischen deutschen Forschungseinrichtungen und geflüchteten Wissenschaftlern vermittelt, wie die Universität am Montag mitteilte.

Das Portal www.chance-for-science.de funktioniert demnach ähnlich wie ein soziales Netzwerk. Die geflüchteten Forscher und ihre Kollegen an deutschen Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen können entsprechend ihrer Fachrichtung Profile mit Angaben zur bisherigen Forschungstätigkeit erstellen.

Fortsetzung ihrer Forschungstätigkeit in Deutschland

Ziel sei es, den geflüchteten Wissenschaftern die Fortsetzung ihrer Forschungstätigkeit in Deutschland zu ermöglichen, erklärte die Uni. Wissenschafter, die als Flüchtlinge nach Deutschland kämen, hätten derzeit keine oder nur wenige Möglichkeiten, sich mit fachlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen. "Dies ist nicht nur eine persönliche Belastung für die Betroffenen, sondern auch ein Verlust von Kapazitäten in der Wissenschaft", erklärte Carmen Bachmann, Initiatorin der Webseite.

Eine Einbindung könne zum Beispiel durch Zugang zu Bibliotheken, Einladungen in Veranstaltungen oder Gastvorlesungen an Universitäten und gemeinsame wissenschaftliche Publikationen erfolgen. "Geflüchtete Wissenschaftler sollen sich weiterhin mit Fragestellungen in ihrem Fachgebiet beschäftigen können, um den Anschluss in der Wissenschaft nicht zu verlieren – unabhängig davon, ob sie in Deutschland bleiben oder später in ihr Heimatland zurückkehren", erklärte Bachmann. (APA, 21.9. 2015)