Rotterdam – Der junge Mann, der einen Großeinsatz der niederländischen Polizei beim internationalen Zug Thalys am Freitag verursacht hat, war wie vermutet ein Schwarzfahrer. Er sei freigelassen worden und werde strafrechtlich nicht verfolgt, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag in Rotterdam mit. Der Mann, der wahrscheinlich aus Tunesien stammt, soll nun abgeschoben werden.

Der Schwarzfahrer hatte sich Freitagfrüh kurz vor Abfahrt des Zuges in der Toilette versteckt. Daraufhin war Großalarm ausgelöst worden. Polizeieinheiten hatten den Zug evakuiert und den Rotterdamer Bahnhof teilweise gesperrt. Der Verdächtige war schließlich überwältigt worden. Er war unbewaffnet.

Die Identität des Mannes konnte noch nicht festgestellt worden. Nach Angaben der Justiz zog er vermutlich bereits seit einigen Jahren durch West-Europa. Er hatte im Verhör ausgesagt, dass er nach Paris wollte.

Knapp vier Wochen zuvor war ebenfalls in einem Thalys auf dem Weg von Brüssel nach Paris ein Terroranschlag vereitelt worden. Passagiere hatten einen schwer bewaffneten Mann überwältigt. (APA, 21.9.2015)