Der Redmonder IT-Riese Microsoft hat offiziell seine nächste Office-Suite fertiggestellt. Nach langer Preview-Phase ist Office 2016 nun in der finalen Version auch für Windows verfügbar. Neben Weiterentwicklungen bei der traditionellen Produktivitätssoftware sollen neue Tools und Cloudfunktionen dafür sorgen, dass das Paket im Unternehmensbereich als Alterntive zu Google und Co. Auftrumpft.

Word, Powerpoint, Excel und Co. unterscheiden sich in ästhetischer Hinsicht kaum vor ihren Vorgängern, wenngleich ihre Statusleiste sowie die Reiter des Ribbons nun in unterschiedlichen Farben gehalten sind. Per "Share"-Button lassen sich Dokumente schnell per E-Mail oder innerhalb einer Organisation teilen und auch zum gemeinsamen Bearbeiten freigeben – was in Echtzeit funktioniert. Ein Feature, mit dem die Browser-Ausgabe von Office365 bereits seit zwei Jahren aufwarten kann, wie Engadget erläutert.

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Skype-Integration und "Tell Me"

Außerdem hat Microsoft seinen Skype Messenger – der am vergangenen Montag über große Teile des Tages mit heftigen Problemen zu kämpfen hatte – in die Office-Programme integriert. Damit lässt sich die Kommunikation in Bild, Ton und Schrift managen, ohne Word und Co. verlassen zu müssen. Dazu reicht ein normales Skype-Konto, ein Business-Account wird nicht vorausgesetzt.

Dazu kann auch Sprachassistentin Cortana mit Office arbeiten und beispielsweise Termine aus dem Outlook-Kalender beziehen. Per "Smart Lookup" lässt sich über Microsofts Suchmaschine Bing im Internet nach Informationen suchen, ohne den Browser starten zu müssen – zumindest in begrenztem Umfang. Gezeigt werden etwa Ausschnitte von Seiten wieder Wikipedia oder Ergebnisse der Bildersuche. Integriert ist das Feature in Word, Excel, Outlook und Powerpoint.

Die Funktion "Tell Me" wiederum soll dem Nutzer ermöglichen, die Navigation durch Menüs zu umgehen, wenn er bereits weiß, welche Funktion er genau braucht – etwas das Einfügen eines bestimmten Diagrammtyps in Excel. "Tell Me" agiert als eine Art Nachfolger für den einstigen Office-Helfer "Clippy".

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Intelligenteres Outlook und neue Tools

Outlook kann nun direkt auf Office365-Gruppen zugreifen und wenn man Inhalte aus dem eigenen OneDrive-Speicher verschickt, werden die Zugriffsberechtigungen für den Empfänger nun automatisch angelegt. Mit "Clutter" gibt es nun eine künstliche Intelligenz, die mit der Zeit lernen soll, welche Mails für den Nutzer wichtig sind und alle anderen in einen separaten Sammelordner schiebt.

Mit dem "Planner" gibt es nun eine neue App. Sie ermöglicht die Verwaltung und Zuteilung von Aufgaben im Rahmen von beruflichen Projekten. Es kann damit auch auf Basis von Zwischenzielen (Milestones) gearbeitet werden. Das Tool "Delve" wiederum dient dazu, den aktuellen Status Quo innerhalb der eigenen Organisation überblicken zu können und stets darüber informiert zu sein, wer an was arbeitet oder welche Neuigkeiten es gibt. Teil von Office 2016 ist außerdem "Sway", ein schon länger veröffentlichtes Werkzeug zur Erstellung für im Browser abrufbare Präsentationen.

Zugang via Office365-Abo

Nutzer mit Office365-Abonnement haben automatisch Zugriff auf das neue Office, in der Personal Edition (sieben Euro pro Monat) ist es auf einem PC bzw. Mac, einem Tablet sowie einem Smartphone nutzbar, in der Home-Variante (zehn Euro pro Monat) auf fünf PCs bzw. Macs, Tablets sowie Smartphones. Für jährliche Vorauszahlung gibt es Rabatt. Auch Stand Alone-Versionen sind (zumindest in den USA) für Windows und OS X nun verfügbar.

Für Unternehmen, Schulen und andere Organisationen bietet Microsoft separate Business-Pakete an. (gpi, 22.09.2015)

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