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Ein vom US-Militär veröffentlichtes Satellitenbild zeigt nach Ansicht amerikanischer Militärexperten beträchtliche Aufrüstung der russischen Truppen in Syrien.

Foto: Reuters / STRATFOR GEOPOLITICAL INTELLIGENCE

Washington/Moskau –Russland verteidigt seine Militärhilfe für Syrien als Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus. "Wir helfen jenen, die gegen den Islamischen Staat kämpfen", sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, der Agentur Interfax zufolge am Mittwoch in Moskau. "Das ist für uns eine Frage der nationalen Sicherheit", betonte sie.

Russland versorgt das Regime des umstrittenen Präsidenten Baschar al-Assad mit Waffen und schließt auch einen Kampfeinsatz in Syrien nicht aus. Der Westen sieht dies kritisch. Kremlsprecher Dmitri Peskow bekräftigte, dass Russland nicht mit den USA über einen Regimewechsel in Syrien verhandle.

"Zahl der Fluggeräte erhöht"

Die in den vergangenen Tagen in Syrien eingetroffenen russischen Kampfflugzeuge sollen nach den Worten von US-Außenminister John Kerry offenbar den dortigen russischen Luftwaffenstützpunkt schützen.

"Ja, sie haben die Zahl der Fluggeräte erhöht (...) aber im Moment denken unsere Militärs und die meisten unserer Experten, dass das Niveau und die Art (der Flugzeuge) eine Schutzkraft darstellen", sagte Kerry bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Washington.

Zugleich räumte er ein, es gebe einige Flugzeuge, bei denen sich die Frage nach den "langfristigen Intentionen" der Russen stellen könnte.

Kampf gegen den IS

Zuvor hatte eine ranghohe Quelle der syrischen Armee erklärt, Moskau habe mindestens fünf Kampfjets, Aufklärungsflugzeuge und "hoch entwickeltes Militärmaterial" für den Kampf gegen die Jihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS), die Teile Syriens beherrscht, geliefert. Demnach trafen die Waffen bereits am Freitag auf einer Militärbasis in der Provinz Latakia ein und wurden unter anderem in den Städten Deir Al-Zor und Raqqa eingesetzt.

Am Mittwoch hat die syrische Luftwaffe nach Angaben aus Sicherheitskreisen erstmals russische Drohnen eingesetzt. Die unbemannten Flugzeuge seien im Kampf gegen Extremisten im Norden und Osten des Landes benutzt worden, verlautete aus Sicherheitskreisen in der Hauptstadt Damaskus. Welcher Typ von Drohnen wo genau zum Einsatz gekommen sein soll, wurde nicht näher erläutert.

Derweil berichtete das Fachmagazin "IHS Jane's International Defence Review" unter Berufung auf Satellitenbilder, Syrien bereite zwei neue Stützpunkte nördlich des Flughafens von Latakia vor, um dort möglicherweise russische Militärverstärkung unterzubringen.

Deutlich mehr Kampfjets

Auf Bildern sei zu sehen, dass am Waffenlagerhaus Istamo sowie am Militärkomplex Al-Sanobar unter anderem neue Gebäude gebaut würden und das Gelände gepflastert werde, erklärte der Chef des Magazins, Robert Munks. Zudem gebe es dort dieselben Zelte, wie sie vom russischen Militär benutzt würden.

Munks stellte ferner eine "substanzielle Erhöhung" der russischen Kampfjets am Flughafen Latakia fest, die auf Satellitenbildern von Montag zu sehen seien. Dies deute auf den "schnellen Aufbau der russischen Kampffähigkeiten" in Syrien hin. Unter anderem befänden sich vier Mehrzweckkampfjets vom Typ Su-30SM, zwölf Bodenkampfflugzeuge vom Typ Su-25 und zwölf Frontbomber vom Typ Su-24M in Syrien. (APA, 23.9.2015)