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"Russland ist ein multikonfessionelles Land, in dem der Islam eine der traditionellen Religionen ist", sagt Wladimir Putin bei der Wiedereröffnung der großen Moschee in Moskau.

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Moskau – Im Beisein von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan hat Russlands Staatschef Wladimir Putin am Mittwoch die Zentralmoschee in Moskau wiedereröffnet. "Das ist ein großes Ereignis für die Muslime in Russland", sagte Putin bei der Eröffnungsfeier.

"Russland ist ein multikonfessionelles Land, in dem – und das betone ich – der Islam eine der traditionellen Religionen ist", sagte Putin. Die Moschee, eine der größten Europas, werde ein Ort sein, an dem "die humanistischen Ideen und die wahren Werte des Islam propagiert werden". Er verurteilte in diesem Zusammenhang die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS), die "den Islam verfälscht".

Drohungen gegen den IS

Die Ideologie des IS sei "auf Lügen und einer offenen Entstellung des Islam gebaut", sagte Putin. Der IS kompromittiere die große Weltreligion, indem er Hass säe, Menschen töte und Kulturdenkmäler zerstöre.

Die Regierung werde die russischen Muslime immer unterstützen, betonte er. Bei Gesprächen mit Erdoğan am Nachmittag sollte es unter anderem um Strategien gegen den IS gehen.

Neubau mit Tradition

Die ursprüngliche Moschee aus dem Jahr 1904 war trotz Protesten 2011 wegen Baufälligkeit abgerissen worden. Der Neubau kostete nach Angaben des russischen Muftirats 170 Millionen Dollar (152 Millionen Euro), wobei der größte Teil von einem aus dem Dagestan stammenden Oligarchen beigesteuert worden sei. In der Moschee finden 10.000 Menschen Platz.

In Moskau leben schätzungsweise ein bis zwei Millionen Muslime, es gibt vier Moscheen. In ganz Russland leben rund 20 Millionen Muslime, die meisten von ihnen in den traditionell muslimischen Regionen wie dem Nordkaukasus, Tatarstan und Baschkortostan. (APA, 23.9.2015)