44 Menschen sollen in einem dreistöckigen Holzhaus untergebracht werden. Die Asylwerber versorgen sich selbst.

Foto: Österreichisches Rotes Kreuz

Salzburg – Das Rote Kreuz Salzburg beginnt mit dem Bau von Holzhäusern für Flüchtlinge. Bis Ende November sollen je zwei dreistöckige Häuser für 76 Personen in Seekirchen und in Tamsweg aufgestellt sein. Die eigens von der Architektin Melanie Karbasch konstruierten Fertigteilhäuser werden von der Firma Meiberger aus Lofer produziert und auch mit Salzburger Firmen aufgestellt. Vom Auftrag bis zum Einzug sollen die Häuser in zehn Wochen fertiggestellt sein.

Die Flüchtlinge werden sich in den Wohnungen selbst versorgen, betreut werden sie von Mitarbeitern des Roten Kreuzes. Ein dreigeschossiges Haus wird aus elf Wohneinheiten bestehen, in denen jeweils vier Flüchtlinge Platz finden. Das Rote Kreuz setzt bei den Unterkünften auf Integration. Die Asylwerber müssen ihr Leben weitgehend selbst organisieren, etwa selber kochen, waschen, putzen. "Wir erheben die Berufe und Ausbildungen der Asylwerber, so können wir die entsprechend ihrer Qualifikation in den Holzhäusern einsetzten", sagt die Geschäftsführerin des Roten Kreuzes Salzburg, Sabine Kornberger-Scheuch.

450.000 Euro Bauwerkskosten

Von den Kosten her würden die Holzhäuser nicht teurer kommen als Container, sagt Landesrettungskommandant Anton Holzer. Vor allem der laufende Betrieb sei aufgrund der besseren Wärmedämmung und damit einhergehenden geringeren Energieverbrauch kostengünstiger. Die Bauwerkskosten für ein dreistöckiges Haus kommen auf 450.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Einrichtung, die Außenanlagen und das Grundstück. Für die ersten beiden Standorte hat das Rote Kreuz einen Kredit in der Höhe von zwei Millionen Euro aufgenommen. Refinanziert werden die Holzhäuser über den Tagsatz für Asylwerber aus der Grundversorgung, der bei 19 Euro pro Flüchtling inklusive 6,5 Euro für Essen liegt.

Für Nachnutzung geeignet

Es gebe bereits weitere Anfragen aus österreichischen Gemeinden und aus Baden-Württemberg und Bayern. Auch für die Nachnutzung hat sich das Rote Kreuz bereits etwas überlegt. "Die Holzhäuser können zerlegt und wieder aufgebaut werden. Dadurch ist eine Weiterverwendung etwa bei Katastropheneinsätzen oder nach einem Hochwasser möglich", sagt Anton Holzer. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass das Land Salzburg die Häuser erwirbt und Integrationswohnungen für Menschen mit positiven Asylbescheid daraus mache, sagt die Geschäftsführerin des Roten Kreuzes Salzburg, Sabine Kornberger-Scheuch. (Stefanie Ruep, 23.09.2015)