Liebhaber von alten Videospielen finden jede Menge Quellen, um ihrer Leidenschaft zu frönen. Wir haben für Sie fünf Tipps zusammengestellt, die ihnen Zugang, Informationen und Hintergründe zu Retro-Games verschaffen. Falls Sie eine weitere Empfehlung für Gleichgesinnte haben, posten Sie Ihren Vorschlag doch ins Forum. Gemeinsam spielt es sich besser.

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8-Bit-Liebe rostet nicht: Der Hype um alte Videospiele

Retro Gamer

Bereits seit über zehn Jahren wird in England eine Zeitschrift gemacht, die sich ausschließlich mit alten Spielen, ihren Machern und Liebhabern beschäftigt: Die "Retro Gamer". Obgleich das Magazin ein wenig UK-zentrisch berichtet, häufig also britische Software-Häuser und Klassiker für den auf der Insel beliebten 8-Bit-Computer ZX Spectrum abhandelt, finden Retro-Fans aller Interessenlagen stets genug Lesestoff. Die "Retro Gamer" erscheint monatlich, kostet 5 Pfund und kann auf der Website des Verlags Imagine Publishing auch ins Ausland abonniert werden. Unregelmäßig erscheint eine deutsche Variante, in welcher ausgewählte übersetzte Artikel, aber auch eigens produzierte Retro-Storys zu finden sind.

Foto: Retro Gamer

Retron 5

Wer vom Retro-Virus infiziert ist und beginnt, sich seine einstigen Lieblingsspiele wieder ins Wohnzimmer zu holen, wird rasch mit Problemen konfrontiert: Die verschiedenen Konsolen brauchen viel Platz und sorgen für Kabelwirrwarr, außerdem ist ein alter Röhrenfernseher Pflicht, um Probleme bei Anschluss und Darstellung zu vermeiden. Einfacher wird der Retro-Genuss mit dem Retron 5 von Hyperkin: Die Multi-Konsole schluckt Module für NES, SNES, Mega Drive oder Game Boy und gibt ein scharfes 720p-Bild mit knackigen Farben via HDMI aus. Die mitgelieferten Bluetooth-Controller sind wenig ergonomisch, dafür gibt's Anschlüsse für Original-Pads. Mit knapp 200 Euro ist das Retron 5 aber kein günstiges Vergnügen.

Hyperkin GamesInc

Retrobörse

Eine Handvoll leidenschaftlicher Retrospieler und -sammler veranstalteten 2006 in einem engen Vereinsheim in Bochum ihre erste Retrobörse – einen auf klassische Games, Konsolen und Fanartikel zugeschnittenen Flohmarkt, der sich zur Deutschland- und Österreich-weiten Event-Reihe gemausert hat. Die größte Börse (in Oberhausen im Ruhrgebiet) zählt mittlerweile über 1.000 Besucher, neben einer unübersehbaren Menge an Retro-Hard- und -Software lockt stets auch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Gaming-Wettbewerben, 8-Bit-Musik und Sonderausstellungen. Die nächsten Retrobörsen finden statt in Linz (10.10.), Fürth (17.10.), Köln (16.1.) und Mannheim (2.4.). Aktuelle Infos gibt's auf retroboerse.de.

Foto: Retro Börse

Retro-Lesestoff

Die Veröffentlichung von Retro-Büchern ist im Trend, vor allem im englischen Sprachraum vergeht kein Monat, indem nicht ein neues Werk eine individuelle Facette der Videospielgeschichte aufarbeitet. Aber auch in deutscher Sprache erscheint empfehlenswerte Retro-Lektüre: "Spielkonsolen und Heimcomputer 1972-2015" des Games-Journalismus-Urgesteins Winnie Forster gewährt auf über 250 reich bebilderten Seiten einen umfassenden Blick auf die Historie des interaktiven Gamings. Fokussierter gehen die beiden österreichischen Retro-Fans David Gschmeidler und Gerhard Meyer vor, die sich in "Der inoffizielle Game & Watch Sammlerkatalog" mit den in den 1980er-Jahren so beliebten LCD-Spielen von Nintendo beschäftigen.

Foto: Spielkonsolen und Heimcomputer 1972 - 2015

Retro auf PC

Klassische DOS- und Windows-Spiele lassen sich problemlos im Netz finden – unter dem Oberbegriff Abandonware (verwaiste Software) werden sie auf zahllosen Internet-Seiten zum Download oder direkten Spielen im Browser angeboten. Obwohl solche Abandonware eigentlich Rechte-frei sein sollte, ist die Legalität vieler Online-Angebote fraglich. Eine zuverlässige Quelle ist etwa archive.org.

Wer beim Spielen alter PC-Titel auf Nummer Sicher gehen will, kann diese für kleines Geld über gog.com (das Akronym steht bezeichnenderweise für "good old games") kaufen. Hier finden sich Episoden aus Klassikerserien wie "Wing Commander", "Ultima", "Populous" oder "Space Quest", die sich allesamt simpel auf modernen Windows-PCs, oft auch unter Linux oder auf Mac installieren lassen. (Stephan Freundorfer)

Nicht verpassen!

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Foto: Good old Games