Der bisher letzte Gemeindebau der Stadt Wien wurde vor zehn Jahren in der Rößlergasse 15 errichtet.

Foto: Matthias Cremer

Wien – Es ist ein Symbol, auf das Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) großen Wert legt. Wien lässt wieder Gemeindebauten errichten, ist auf zahlreichen Plakaten und Broschüren der SPÖ im aktuellen Wahlkampf in Wien zu lesen. 2000 neue Gemeindewohnungen sollen es bis 2020 werden. Am Mittwoch stellten Häupl und Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) zwei weitere konkrete Standorte aus diesem geplanten Wohnbauumfang vor.

Neben dem seit längerem feststehenden Pilotprojekt in Favoriten (120 Gemeindewohnungen) werden auch zentrale Gemeindewohnungen fast unmittelbar an der Mariahilfer Straße sowie nahe der Donau im zweiten Bezirk entstehen. Das im Eigentum der Stadt befindliche Bürogebäude an der Adresse Stumpergasse 56 in Mariahilf, bis vor kurzem Sitz des Instituts für Höhere Studien (IHS), soll abgerissen werden. Von 2017 bis 2019 sollen an dieser Stelle rund 60 Gemeindewohnungen, eine WG für Senioren sowie ein Kindergarten entstehen.

200 Gemeindewohnungen samt Tiefgarage

Am Handelskai 214 soll eine ältere mehrstöckige Garage verschwinden. Geplant sind hier im zweiten Bezirk bis 2019 eine neue Tiefgarage mit 600 Stellplätzen sowie bis zu 200 Gemeindewohnungen. Alle Wohneinheiten sollen einen Balkon, eine Loggia oder Terrasse beinhalten. Die Widmungen für die neuen Projekte fehlen allerdings noch.

Damit stehen die Standorte von 380 der geplanten 2000 neuen Gemeindewohnungen bis 2020 fest. Häupl setzt im Wahlkampf voll auf diese Botschaft – auch wenn der Anteil der Gemeindebauten am geplanten Wohnbauumfang in Wien ein äußerst kleiner ist.

Denn insgesamt sollen laut Häupl künftig 10.000 neue Wohnungen pro Jahr in der wachsenden Stadt Wien entstehen. Im vergangenen Jahr war man von diesem Ziel noch um einiges entfernt: 2014 wurden 7300 geförderte Wohnungen übergeben, dazu kamen 1500 bis 1600 frei finanzierte Wohnungen, sagte Ludwig.

2015 sind 8000 geförderte Wohnungen angepeilt

Für 2015 ist die Übergabe von 8000 geförderten Wohnungen angepeilt. Um das Wiener Wohnbauprogramm auszubauen zu können, sei man diesbezüglich auch auf den Bund angewiesen, sagte Häupl. Die Verhandlungen über den Finanzausgleich laufen.

Was den Gemeindebau neu besonders attraktiv macht: Die Bruttomiete beträgt maximal 7,50 Euro pro m2, der Eigenmittelanteil entfällt. Speziell für die neuen Gemeindebauten kann man sich aber nicht anmelden: Es gilt das allgemeine Wiener Wohn-Ticket.

Die Mieten für Smart-Wohnungen, eines der Hauptprojekte Ludwigs, sind ebenfalls mit 7,50 Euro pro m2 gedeckelt. Für diese Wohnungen sind aber Eigenmittel von maximal 60 Euro pro m2 fällig. (David Krutzler, 24.9.2015)