Aus Sorge vor Lauschangriffen aus China hat US-Präsident Barack Obama bei der UN-Generalversammlung in New York sein Hotel gewechselt. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten logiert die amerikanische Delegation in den nächsten Tagen nicht im legendären "Waldorf Astoria", sondern in einem anderen Luxushotel.

Hotel in Besitz eines chinesischen Konzerns

Das "Waldorf Astoria" ist seit vergangenem Jahr im Besitz eines chinesischen Versicherungskonzerns, der enge Kontakte zur Führung in Peking hat. Offiziell gab es für den Wechsel keine genaue Begründung. Der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, sagte nur: "Es gibt eine Reihe von Erwägungen, die die Entscheidung beeinflussen, wo sich der Präsident aufhält, wenn er nicht im Weißen Haus ist. Das schließt alles Mögliche ein, vom verfügbaren Platz über die Kosten bis hin zur Sicherheit."

Hinter den Kulissen lassen die Amerikaner aber keinen Zweifel daran, dass es – nach einer Reihe von chinesischen Cyber-Attacken auf US-Stellen – Sorge vor Lauschangriffen gibt. Das "Waldorf Astoria" wurde im vergangenen Oktober von der US-Kette Hilton für 1,95 Milliarden Dollar (etwa 1,55 Milliarden Euro) an den chinesischen Anbang-Konzern verkauft. Obama übernachtet nun im "New York Palace", einem anderen Fünf-Sterne-Hotel, das einer Kette aus Südkorea gehört. (APA, 24.9.2015)