Wien/Klagenfurt – Die Anwaltskanzlei Kirkland & Ellis, die Heta-Gläubiger mit Forderungen von etwa 2,5 Milliarden Euro vertritt, kritisiert die Informationspolitik rund um die Heta-Abwicklung scharf. Auch sieht Gläubigervertreter Leo Plank den Generalvergleich zwischen Heta, Österreich und Bayern über 1,23 Milliarden Euro kritisch. Dadurch würden andere Gläubiger schlechter gestellt, sagte er dem Nachrichtenmagazin "Format".

Die Zahlungen aus dem Vergleich an die BayernLB gingen zulasten der Quote. "Darum werden wir diesen Vergleich aller Voraussicht nach bekämpfen", wird Plank zitiert. Fragwürdig sei auch, dass der Heta-Vorstand jahrelang die Zahlungen der BayernLB als eigenkapitalersetzendes Darlehen bewertet habe "und nun ist plötzlich alles anders". Das sei aufklärungsbedürftig.

Plank sagte, er wisse über die Heta nicht mehr, als bisher in den Medien veröffentlicht wurde. "Heta, Kärnten und die Republik agieren höchst intransparent und unprofessionell", meint Plank. Die Gläubiger seien vom Verkauf der Balkantöchter der Hypo an die Gruppe Advent oder auch vom Verkauf von Vermögenswerden der Heta "überrumpelt" worden. Denn die Heta gebe keinen Einblick in die Bücher, um nachzuprüfen, ob die Deals wirtschaftlich sinnvoll waren.

Die Investoren hätten Heta-Papiere als "mündelsicher" angeboten bekommen und sich auf das "implizite Versprechen" verlassen, dass die Republik Österreich für Schulden des Landes Kärnten gerade steht, sodass die Haftung Kärntens nachhaltig ist. Bei aller Kritik sagt Plank im "Format": "Wir streben eine einvernehmliche Lösung an. Mindestvoraussetzung ist das Gespräch", sonst würde man gegen die Heta in Frankfurt und um die Haftung des Landes Kärnten in Klagenfurt klagen. (APA, 24.9.2015)