Moskau/Washington – Am Rande der UNO-Generaldebatte in New York wird Russlands Präsident Wladimir Putin nach Angaben des Kremls mit US-Präsident Barack Obama zusammenkommen. Das Treffen sei für Montag vereinbart worden, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag laut russischen Nachrichtenagenturen. Hauptthema dürfte der Konflikt in Syrien sein.
"Angesichts der Lage in der Ukraine und in Syrien und trotz der tiefgehenden Meinungsverschiedenheiten mit Moskau glaubt der Präsident, dass es unverantwortlich wäre, nicht auszutesten, ob nicht auf hoher Ebene Fortschritte mit den Russen erzielt werden könnten", erklärte ein Sprecher der US-Regierung. Die wichtigste Botschaft Obamas bei dem bilateralen Treffen am Rande der UNO-Vollversammlung kommende Woche werde der Hinweis auf die Verpflichtung zum Minsker Friedensabkommen sein.
Unterstützung für Assad
In Minsk hatten sich die ukrainische Regierung und die prorussischen Rebellen im Osten des Landes auf einen Fahrplan für eine Lösung des Konflikts geeinigt. Die Separatisten haben jedoch zuletzt zu Wahlen in ihren Bereichen aufgerufen, was die Regierung in Kiew als Bruch der Vereinbarungen wertet. Die USA fordern von Russland, ihren Einfluss auf die Separatisten zu nutzen, und die Umsetzung des Friedensplans einzuhalten. Allerdings wirft auch Russland der ukrainischen Regierung vor, sich nicht an die Abmachungen zu halten.
In Syrien unterstützt Russland den Präsidenten Bashar al-Assad, der von den USA abgelehnt wird. Angesichts der Bedrohung der gesamten Region durch die Milizen der Extremistengruppe "Islamischer Staat" (IS) hat sich zuletzt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel für Gespräche mit dem syrischen Machthaber ausgesprochen: "Es muss mit vielen Akteuren gesprochen werden, dazu gehört auch Assad."