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Der New Yorker Staatsanwalt Preet Bharara wirft der Deutschen Bank Steuerhinterziehung im großen Stil vor.

Foto: ap / probst

New York/Frankfurt – Auf die Deutsche Bank kommt ein Prozess wegen Steuerbetrugs in den USA zu. Ein US-Bundesrichter wies am Donnerstag den Antrag der Bank zurück, die Klage der US-Regierung auf Zahlung von 190 Millionen Dollar (169 Millionen Euro) nicht anzunehmen. Die Bank führte an, die Klage sei unberechtigt und komme viel zu spät. Der Richter ließ diese Argumente aber nicht gelten.

Der New Yorker Staatsanwalt Preet Bharara hatte die Klage im Dezember 2014 eingereicht. Er wirft der Deutschen Bank Steuerhinterziehung im großen Stil über ein Geflecht aus Luftbuchungen und Scheinfirmen vor. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft kaufte die Bank 1999 eine Firma, die auf unrealisierten Gewinnen von 150 Millionen Dollar aus Aktien des Pharmakonzerns Bristol-Myers Squibb saß. Um die dadurch fälligen Steuern zu umgehen, habe die Bank die Aktien unter Wert an Scheinfirmen veräußert, die die Aktien wiederum an eine andere Deutsche-Bank-Einheit weitergereicht hätten.

Ein Banksprecher kündigte an, man werde sich weiter energisch gegen die Anschuldigung zur Wehr setzen. Die Deutsche Bank hat die Transaktion als nicht betrügerisch bezeichnet und geltend gemacht, dass die Angelegenheit bereits 2009 in einer Vereinbarung mit den US-Steuerbehörden vollständig geklärt worden sei. (APA, Reuters, 25.9.2015)