Frankfurt/Berlin – Die Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB) treibt die Kreditvergabe der Banken im Euroraum weiter an. Die Institute vergaben im August 1,0 Prozent mehr Darlehen an Firmen als ein Jahr zuvor, wie die EZB am Freitag mitteilte. Experten hatten mit einem Plus von 1,1 Prozent gerechnet. Zum Vergleich: Im Juli lag der Zuwachs bei 0,9 Prozent.

Die Notenbank kauft seit März Anleihen in großen Stil und will bis Herbst 2016 Bonds im Wert von 1,14 Billionen Euro in ihre Bücher nehmen. Mit der Geldschwemme will EZB-Präsident Mario Draghi Staatsanleihen für Banken unattraktiv machen und die Institute so dazu anregen, mehr Kredite zu vergeben.

Die für den Währungsraum wichtige Geldmenge M3 wuchs im August um 4,8 Prozent. Experten hatten mit einem Anstieg von 5,3 Prozent gerechnet. Die Geldmenge M3 umfasst unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten, kurzfristige Geldmarktpapiere sowie Schuldverschreibungen mit bis zu zwei Jahren Laufzeit. Steigt M3 stark an, gilt dies als ein Signal für zunehmende Inflationsrisiken. Zurzeit besteht diese Gefahr aber nicht, denn die Teuerung in der Eurozone lag im August bei nur 0,1 Prozent. Stabile Preise sehen die Währungshüter aber bei einer Inflation von knapp unter zwei Prozent gewährleistet, weil dieser Wert als ideal für die Wirtschaftsentwicklung gilt. (APA, 25.9.2015)