Der Soundtrack alpiner Gewässer beginnt bei den tosenden Krimmler Wasserfällen, die alleine schon einen Ausflug wert sind, und wird die Radtouristen bis in die Stadt Salzburg begleiten. Auf der Route werden idyllische Ortschaften passiert, begleitet von einer interessanten Bergkulisse. Salzach und Saalach schlängeln sich durch den Ober- und Mitterpinzgau über das bayerische Bad Reichenhall bis in die Stadt Salzburg. Der große Bonus des gut beschilderten Tauernradwegs: Es geht vorwiegend leicht bergab, man kann das Fahrrad teilweise rollen lassen. Die Gegenanstiege sind nicht allzu steil, also absolut machbar.

Am Startpunkt des Tauernradwegs sollte man ein wenig Zeit für das Wandern an den Krimmler Wasserfällen einplanen.
Foto: ÖBf Archiv/W. Simlinger

Startpunkt der Tour sind die Krimmler Wasserfälle, die mit einer gesamten Fallhöhe von 385 Metern die höchsten Wasserfälle in Mitteleuropa sind. Die Räder müssen bei einer Besichtigung zunächst abgestellt werden: Auf den steilen Serpentinen des vier Kilometer langen Wanderwegs ist das Biken verboten. Die drei Stufen des Falls können in zirka zwei Stunden erwandert werden.

Durchs Tor zum Großvenediger

Danach geht es mit dem Rad am Rande des Nationalparks Hohe Tauern zunächst an der Krimmler Arche entlang bis zum Bahnhof Krimml. Dort beginnt die abwechslungsreiche Strecke an der Salzach: ein Stück hinein in das Obersulzbachtal, das Tor zum Großvenediger, den man von hier allerdings nicht sieht. Dafür müsste man schon im nahen Neunkirchen die Seilbahn auf den Wildkogel nehmen. Der Weg führt weiter nach Mittersill, wo das Nationalparkzentrum mit seinem Panoramakino von der Gipfelwelt der Hohen Tauern beheimatet ist. Ein Abstecher dorthin lohnt sich.

Rast in Zell am See

Das Tal wird breiter. Passiert werden Stuhlfelden, Uttendorf und Niedersill, bis man Kaprun erreicht, wo der Weg direkt an der Sommerrodlbahn Maiskogel vorbeiführt. Über eine ruhige Landstraße geht es bis nach Zell am See. An der Seepromenade werden die Radler vom glitzernden Zeller See begrüßt. Der vor allem bei arabischen Touristen beliebten Ort eignet sich bestens für eine kurze Rast.

Die Kirche von Gerling vor der Kulisse des Steinernen Meers.
Foto: Stefanie Ruep

Vom Zeller Bahnhof geht es an der Seepromenade bis zum Yachthafen weiter Richtung Maishofen. Hier beginnt der Abschnitt an der Saalach. Die Strecke zwischen Maishofen und Maria Alm verlangt mit ihrer stetigen Steigung am Ende einer langen Tagesetappe noch einmal Durchhaltevermögen. Der traumhafte Ausblick auf das Steinerne Meer entschädigt aber für diese Anstrengung. Nach einer Übernachtung im gemütlichen Wallfahrtsort Maria Alm führt der Radweg zu Beginn der zweiten Tagesetappe weiter nach Saalfelden am Steinernen Meer.

Klamm und Höhle

Auf dem Weg nach Lofer werden drei Naturdenkmäler passiert: die begehbare Seisenbergklamm in Weißbach, die tiefste Höhle Österreichs, die Lamprechtshöhle in St. Martin bei Lofer und die enge Vorderkaserklamm.

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Die letzte Etappe führt durch die Saalachauen bis in die Stadt Salzburg.
Foto: APA/BARBARA GINDL

Dem Saalachufer folgend geht es von Lofer zum "kleinen Deutschen Eck", in dem über einen schönen Waldweg entlang am Saalachstausee schließlich der Kurort Bad Reichenhall erreicht wird. Von dort rollen die Räder die letzte Etappe durch die Saalachauen bis zur frisch renaturierten Mündung der Saalach im Norden der Stadt Salzburg.

Die Radtour ist als Zweitagestour angelegt. Werden einige der Ausflugsmöglichkeiten genutzt, verlängert sich die reine Fahrzeit von acht bis neun Stunden dementsprechend. (Stefanie Ruep, 25.9.2015)