London – Im Kampf gegen ihre Schuldenlast zieht die britische Regierung auch einen Verkauf des Fernsehsenders Channel 4 in Erwägung. Die Überlegungen wurden bekannt, als ein Regierungsvertreter am Donnerstag vor dem Sitz von Premierminister David Cameron mit Unterlagen entsprechenden Inhalts fotografiert wurde.

In dem von einem Pressefotografen auf Twitter veröffentlichten Dokument heißt es, die Optionen für eine Privatisierung sollten überprüft werden. Das Medienministerium erklärte dazu, es sei keine Entscheidung über eine "Reform von Channel 4" getroffen worden.

Der Sender gehört dem Staat, wird aber werbefinanziert. Er war 1982 mit dem Auftrag an den Start gegangen, in Konkurrenz zur staatlichen BBC und zu ITV innovativen Formaten Platz zu bieten. Channel 4 kauft sämtliche Sendungen – darunter "Big Brother" – von Produktionsfirmen zu. Der "Financial Times" zufolge könnte ein Verkauf mehr als eine Milliarde Pfund in die Staatskassen spülen. Großbritannien hat bereits die Royal Mail mehrheitlich veräußert und trennt sich schrittweise von der Großbank Lloyds. (APA/Reuters, 25.9.2015)