Beit Furik – Israelische Soldaten haben Reporter der Nachrichtenagentur AFP im Westjordanland angegriffen und ihre Ausrüstung zerstört. Der italienische Videojournalist Andrea Bernardi und der Fotograf Abbas Momani aus Ramallah wurden am Freitag von Soldaten mit Pistolen und Gewehren bedroht und beschimpft, als sie gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee filmten.
Bernardi wurde von den Soldaten zu Boden geworfen, geschlagen und gezwungen, seinen Presseausweis abzugeben. Er erlitt bei dem Angriff Prellungen. Beide Journalisten trugen kugelsichere Westen mit der Aufschrift "Presse". Die israelischen Soldaten zertrümmerten eine Kamera und einen Fotoapparat, einen weiteren Fotoapparat und ein Mobiltelefon nahmen sie den Reportern ab.
Protestschreiben
AFP richtete ein Protestschreiben an die israelische Armee und wird Anzeige erstatten. Armeesprecher Peter Lerner sagte, es würden "disziplinarische Maßnahmen" ergriffen. "Die höchste Befehlsebene wurde über den Vorfall informiert."
Zu den Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee in Beit Furik in der Nähe von Nablus kam es am Freitag nach der Beerdigung eines 26-jährigen Palästinensers. Der Mann war in der Nacht zuvor von israelischen Soldaten erschossen worden. Nach Angaben der Armee hatte er einen Brandsatz auf ein Auto geschleudert, das zu einer jüdischen Siedlung unterwegs war. (APA, 25.9.2015)