Istanbul – Bei einem erneuten Bootsunglück in der türkischen Ägäis sind 17 Flüchtlinge auf dem Weg zur griechischen Insel Kos ertrunken. 20 Flüchtlinge seien von der türkischen Küstenwache gerettet worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi unter Berufung auf den Gouverneur der Provinz Mugla.

Die Flüchtlinge seien Sonntag früh von der türkischen Bodrum-Halbinsel mit einem acht Meter langen Boot aufgebrochen, das gesunken sei. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur DHA handelte es sich um Syrer.

Anadolu Ajansi meldete am Sonntag, bereits am Samstag habe die Küstenwache 31 Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan daran gehindert, von Bodrum aus nach Kos zu gelangen. Zehn der Flüchtlinge hätten versucht, Kos schwimmend zu erreichen. Die griechische Insel ist rund fünf Kilometer von der Bodrum-Halbinsel entfernt. 21 weitere Flüchtlinge seien in zwei Booten gestoppt worden.

In den vergangenen Tagen hatten Tausende Flüchtlinge erfolglos versucht, von der Türkei aus über den Landweg nach Griechenland zu gelangen, um den gefährlichen Seeweg zu vermeiden. Die türkischen Behörden riegelten den Weg zur Grenze bei Edirne ab. Fotos der Leiche des an den Strand von Bodrum gespülten syrischen Flüchtlingsbuben Aylan Kurdi hatten zu Monatsbeginn weltweit für Entsetzen gesorgt. (APA/dpa, 27.9.2015)