Athen/Washington/Berlin – Die USA sollen der Regierung in Athen während der Verhandlungen über das jüngste Hilfsprogramm im Juli geraten haben, sich nicht direkt mit dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) anzulegen. Dessen harte Haltung sei nicht rational, sondern "philosophisch-religiös" beeinflusst, habe ein Mitarbeiter des US-Finanzministeriums gesagt, so die konservative griechische Zeitung "Kathimerini".
Diese Information gehe aus einem Geheimbericht des griechischen Botschafters in Washington an das Außenministerium in Athen hervor, so das Blatt am Sonntag weiters. Eine offizielle Bestätigung dazu gab es zunächst nicht.
Schäuble hatte damals für die Eurozone eine fünfjährige Auszeit Griechenlands vorgeschlagen. Washington habe Athen geraten, andere EU-Staaten wie Großbritannien, Italien, Frankreich und Österreich zu überzeugen, dass Athen nun entschlossen sei, das Sparprogramm umzusetzen. Dann würden diese Länder dazu beitragen, dass Berlin seine Ansichten (wie das Aussetzen der Euro-Mitgliedschaft) nicht durchsetzen könne. (APA, 27.9.2015)