Diese Flüchtlingskrise, sagt Viktor Orbán, "bietet für die christlich-nationale Ideologie, für unser Denken, die Gelegenheit, wieder die Dominanz zu gewinnen – nicht nur in Ungarn, sondern in ganz Europa". Er versucht zielgerichtet, die Flüchtlinge für sein Ziel einer autoritären, "illiberalen Demokratie" und im Kampf gegen die "Ideologie der Menschenrechte" zu instrumentalisieren – indem er geschickt Bilder des Chaos produzierte, um Einfluss auf die Politik in anderen EU-Staaten zu nehmen. Aber seien wir genau: Orbán versucht gezielt, andere EU-Staaten zu destabilisieren. Ganz entsprechend der Logik des Eingangszitates. Orbán ist der erste konservative "Weltrevolutionär" Europas. Gewissermaßen der Trotzki des Rechtsradikalismus. Er sagt das auch ganz offen. Man muss ihm nur zuhören und ihn ernst nehmen.