Sanaa – Bei einem Luftangriff auf ein Dorf im Nordwesten des Bürgerkriegslandes Jemen sind nach Zeugenaussagen 25 Zivilisten getötet worden. Die meisten Opfer seien Frauen und Kinder, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag telefonisch von Einwohnern des Dorfes Bani Sela und von Sanitätern. Die Einwohner machte die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz dafür verantwortlich.

Die Menschen seien aus ihren Häusern geflohen als sich Kampfhubschrauber genähert hätten, berichtete einer von ihnen, der sich Khaled nannte. "Sie haben ohne jeden Grund ein Massaker angerichtet." Saudi-Arabien wies die Vorwürfe zurück. Die Streitkräfte der Koalition seien nicht beteiligt gewesen, sagte ein saudiarabischer Behördenvertreter.

Drei Offiziere tot

Am Samstag hatte Saudi-Arabien erklärt, drei seiner Offiziere, darunter ein General, seien an der saudisch-jemenitischen Grenze getötet worden. Seit sechs Monaten greift die Allianz Stellungen der schiitischen Houthi-Rebellen an. Sie will damit die vom Iran unterstützte Miliz aus der Hauptstadt Sanaa vertreiben und Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi wieder an die Macht verhelfen.

Der Angriff auf das Dorf an der Grenze könnte eine Eskalation der Kämpfe bedeuten. Das Ziel des Angriffs war zunächst nicht klar. (APA, 27.9.2015)