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Weizen ist gar nicht so ungesund, wie uns manche Ratgeber weismachen wollen.

Foto: apa/dpa/Oliver Berg

Pasta, Brot, Couscous und noch mehr: Weizen steckt weltweit in vielen Grundnahrungsmitteln. Derzeit boomen auf dem Büchermarkt Ratgebertitel, die behaupten, Weizen mache krank, schädige das Gehirn und weitere Organe.

Dem Weizen abzuschwören ist ihr heilbringendes Motto. Doch was steckt wirklich hinter diesen Behauptungen? Die Website Gute Pillen – Schlechte Pillen hat die Argumente überprüft, mit dem Ergebnis: alles blanker Unsinn.

Schwache Studien

Eine Kernaussage dieser Ratgeber-Themensparte ist beispielsweise, dass Weizenkonsum zu Übergewicht und Diabetes führe. Eine andere Aussage propagiert: Menschen, die zum Beispiel von ADHS, Migräne, Depressionen, Epilepsie oder Arthritis geplagt werden, sollten konsequent auf Weizen verzichten. Besonders gefährlich, so die Verfasser dieser "Ratgeber", seien die modernen Weizensorten. Sie enthielten noch mehr gesundheitsschädliche Stoffe als die "alten" Sorten.

All diese Behauptungen werden mit Studienergebnissen untermauert, die sich nach Überprüfung durch GPSP methodisch als sehr schwach entpuppen. Die Weizengegner würden Studien so aus auslegen, wie es in ihr Konzept passt, gutgläubige Leser unnötig verunsichert und zu einer speziellen Ernährung gedrängt, schreiben die GPSP-Experten: "So mancher fühlt sich vermutlich nach der Lektüre krank und verändert sein Essverhalten radikal."

Keine Frage: Dass Weizen bestimmte gesundheitliche Probleme verursachen kann, ist wissenschaftlich belegt. Wer Glutenenteropathie (Zöliakie), Weizenallergie oder Weizensensitivität hat, sollte dieses Getreide meiden. Bei Glutenenteropathie wird der Darm allerdings durch das Klebereiweiß vieler Getreidesorten geschädigt, nicht nur durch Weizen. Werden diese Krankheiten beziehungsweise Unverträglichkeiten diagnostiziert, lassen sich die Probleme durch eine Ernährungsumstellung (etwa glutenarme oder glutenfreie Ernährung) oft in den Griff bekommen. (red, 28.9.2015)