Powidl; Adverb aus dem saloppen wienerischen Satz "Des is ma powidl", mit dem Gleichgültigkeit ausgedrückt wird. Alternativ kann man auch "Des is ma wurscht" sagen. Powidl ist aber eigentlich ein wohlschmeckendes Mus, das aus der tschechischen Küche kommt, wo es als "povidla" bezeichnet wird. Für die Herstellung werden Zwetschgen stundenlang eingekocht bis das Mus zäh und fast schwarz ist. Powidl wird als natürliches Süßungsmittel – etwa in Apfelkraut – oder als Brotaufstrich verwendet und dient als Fülle für allerlei Köstlichkeiten wie Powidltatschkerl oder Powidlbuchteln. Für Letztere ist das Café Hawelka in der Wiener Dorotheergasse bekannt. Josefine Hawelka bereitete die Buchteln täglich nach eigenem Rezept zu, bis sie 2005 verstarb. Heute werden sie von ihrem Sohn Günter gebacken. (cmi, 29.9.2015)

Die berühmten Powidlbuchteln gibt es auch beim Winterstand vom Wiener Café Hawelka.
Foto: Corn