Bild nicht mehr verfügbar.

Die sogenannten Verteilerzentren wie jenes in der Hadik-Kaserne im steirischen Fehring sind seit drei Wochen "voll ausgelastet", heißt es im Innenministerium.

Foto: APA / Erwin Scheriau

Wien – Die vor gut zwei Monaten in Betrieb gegangenen sogenannten Verteilerzentren zur Flüchtlingsbetreuung, welche die Erstaufnahmezentren in Traiskirchen und Thalham entlasten sollen, sind voll. Das geht aus einem Aktenstück des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl hervor, das FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Montag öffentlich machte – und ein Innenministeriumssprecher bestätigte dies. Seit etwa drei Wochen seien die Zentren "voll ausgelastet", sagte der Sprecher.

Seit etwa einer Woche komme es auch dazu, dass Antragsteller zeitweise in für Durchreisende gedachten Transit- oder Notquartieren untergebracht würden – etwa sei dies vergangene Woche in der Steiermark geschehen, bestätigte der Ministeriumssprecher. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreffe dies nicht: Sie kämen alle ins Lager Traiskirchen. Insgesamt befänden sich etwa 1.400 unbegleitete Minderjährige dort – rund die Hälfte der Gesamtbelegung.

Mehr Asylanträge

Derzeit gebe es etwa 450 Asylanträge pro Tag und damit 50 Prozent mehr als sonst im Schnitt. Das sei der Grund für die Überbelegung in den Verteilerzentren, wo sich Asylwerber nach Innenministeriumsangaben nur wenige Stunden bis Tage aufhalten sollen. Wie viele Asylwerber sich in Transitquartieren befinden, könne er nicht sagen, gab der Sprecher an. In jedem Bundesland außer im Burgenland und in Vorarlberg, die von Einrichtungen in Wien beziehungsweise in Tirol mitbetreut werden, befindet sich ein solches sogenanntes Verteilerzentrum.

Dem von Strache veröffentlichten Aktenstück liegt eine Information für Asylwerber bei, in der es laut Austria Presse Agentur heißt, dass derzeit keine Zuteilung eines Betreuungsplatzes in einem der Verteilungsquartiere des Bundes möglich sei – der Antrag aber "weiterhin ordnungsgemäß bearbeitet" werde, man sich für weitere Verfahrensschritte zur Verfügung halten und "ehestmöglich" den Aufenthaltsort bekanntgeben solle. Die Regierung unterstütze das Abtauchen von Asylwerbern und gefährde die Sicherheit der Österreicher, wetterte Strache. Dazu der Ministeriumssprecher: "Wer einen Asylantrag stellt, will nicht untertauchen", da er sich damit die Chance auf Asyl vertäte. Im Gegenteil: Die Menschen seien sehr kooperativ. (spri, 28.9.2015)