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David Alaba und der auch nicht ganz schwache Robert Lewandowski (zuletzt sieben Bummerln in zwei Matches) werden gegen Zagreb favorisiert.

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Die Kroaten aber sind nicht niemand, in ihre ohnehin beeindruckende Serie von 45 Spielen ohne Niederlage fällt auch ein 2:1 gegen Arsenal in Runde eins der Gruppenphase.

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Barcelona – Ohne den verletzten Lionel Messi empfängt Titelverteidiger FC Barcelona am Dienstag (20.45 Uhr) am zweiten Spieltag der Champions League Bayer Leverkusen. Nicht zuletzt deshalb rechnet sich Trainer Roger Schmidt im Duell zweier Auftaktsieger etwas aus. "Man hat immer eine Chance", sagte Schmidt. Ebenfalls am Dienstag gastiert Dinamo Zagreb bei Bayern München, Chelsea in Porto.

"Ich finde es schade, dass er nicht spielt", sagte Schmidt über Messi, der beim 2:1 in der Primera Division gegen UD Las Palmas einen Innenbandriss im Knie erlitten hatte. "Wenn der beste Spieler der Welt nicht auf dem Platz steht, scheint es ein Vorteil zu sein." Mittelfeldmann Christoph Kramer formulierte es ähnlich vorsichtig: "Er ist der beste Spieler der Welt. Aber wenn in der Mannschaft elf der 50 weltbesten Spieler stehen, weiß man nicht, ob das so ins Gewicht fällt."

In Spanien jedenfalls sorgt man sich nach dem 1:1 bei AS Rom im ersten CL-Auftritt. Mit Messi gewinnen die Katalanen nämlich 70 Prozent aller Spiele. Ohne den Argentinier kommt man nur auf 62,6 Prozent. Die Torquote fällt ohne Messi von 2,5 auf 2,1 pro Spiel, wie Medien errechneten. "Barcelona gerät ins Zittern", schrieb deshalb am Montag die Zeitung "El Pais". Messi war es auch, der beim 7:1-CL-Kantersieg über Leverkusen am 7. März 2012 fünf Treffer erzielte.

Trainer Luis Enrique, als Motivationskünstler bekannt, sagte, man werde Messi in den nächsten zwei Monaten zwar vermissen. "Unser Spielstil bleibt aber unverändert", beteuerte er – und hofft wohl auch, dass der Brasilianer Neymar die bequeme Rolle des "Gehilfen" von Messi ablegt und endlich mehr Verantwortung übernimmt.

Dass Barca nicht unschlagbar ist, zeigte sich am vorletzten Liga-Spieltag bei Celta di Vigo, wo das Starensemble mit 1:4 verlor. Auch die wackelige Defensive darf Bayer Hoffnung machen: Barca hat in drei der bisher neun Spiele dieser Saison jeweils vier Gegentore kassiert und nur zweimal zu null gespielt – insgesamt gab es 17 Gegentore.

"Man hat immer eine Chance. Man weiß aber auch, dass Barcelona zu Hause – und auch noch in der Champions League – in einem anderen Modus sein wird", sagte Schmidt, dessen Team zum Auftakt ein 4:1 gegen BATE Borisow gefeiert hatte. In Camp Nou möchte er mit dem temporeichen Offensivspiel dagegenhalten. "Wir wollen versuchen, auch gegen eine Mannschaft wie Barcelona unsere Stärken einzubringen, und das machen, was wir regelmäßig in der Bundesliga und auch zuletzt international gemacht haben."

Zagrebs Serie

In Gruppe F empfängt im Duell zweier Auftaktsieger Bayern München mit David Alaba Dinamo Zagreb. Die Kroaten, die im ersten Spiel Arsenal 2:1 besiegten, sind seit dem 27. November 2014 (1:2 gegen Astra Giurgiu) in 45 Pflichtspielen ungeschlagen und wollen auch am Dienstag "versuchen, ein Wunder zu schaffen", wie Trainer Zoran Mamic am Montag sagte. "Meine Spieler haben keine Angst."

Bayerns Josep Guardiola warnte davor, den Gegner zu unterschätzen. "Sie sind 45 Spiele ohne Niederlage. Das spricht für enorme Qualität", sagte der Katalane bei der Pressekonferenz am Montag. Guardiola hob die Leistungen Alabas hervor: "Sein Niveau ist immer hoch. Egal wo er spielt, er ist immer der Wahnsinn."

Am vergangenen Freitag hatte der Österreicher erneut soziales Engagement gezeigt und das Flüchtlingshaus des Samariterbundes in Wien-Ottakring besucht. Alaba schrieb Autogramme und verschenkte gemeinsam mit seiner Schwester Rose Sportschuhe an die Menschen.

Nicht zur Verfügung steht aufgrund von Knieproblemen wohl 37-Millionen-Mann Arturo Vidal. Auch der Einsatz des angeschlagenen Sebastian Rode ist fraglich.

Die Form der Bayern ist derart, dass für viele nur die Höhe des Sieges gegen Zagreb infrage steht. "Vielleicht", mahnte Matthias Sammer jedoch, "hat Arsenal auch so gedacht." Der Sportvorstand forderte deshalb Seriosität als "Schlüssel für gute Leistungen" und trotz des Rekordstarts in der Liga mit sieben Siegen in sieben Spielen eine "gewisse Bescheidenheit". Das passt auch Klubchef Karl-Heinz Rummenigge. Man stehe am Anfang eines Marathonlaufs".

Mourinho coming home

In Gruppe G kehrt Trainer Jose Mourinho mit Chelsea an die Stätte seines ersten großen Triumphs zurück, gewann er 2004 mit Porto doch die Champions League. Nach dem 4:0-Auftakterfolg gegen Maccabi Tel Aviv ist es für die "Blues" eine gute Gelegenheit, die unangenehmen Vibes der Premier League hinter sich zu lassen. Dort läuft es nach wie vor nicht rund, am Wochenende gab es ein 2:2 gegen Newcastle United.

Immerhin kann der Portugiese in Porto auf den spanischen Teamstürmer Diego Costa setzen, der in der Premier League zuletzt gesperrt war. Auch Porto gab am Wochenende Punkte ab, wurde von Moreirense beim 2:2 in Schach gehalten. Porto-Goalie Iker Casillas steht indes vor seinem 152. Einsatz in der Königsklasse und könnte damit zum alleinigen Rekordhalter avancieren. Noch teilt er sich die Bestmarke mit seinem spanischen Landsmann Xavi.

Dragovic in Tel Aviv

Ebenfalls in Gruppe G im Einsatz ist Aleksandar Dragovic mit Dynamo Kiew. Der ukrainische Tabellenführer, der zum Auftakt ein Heim-2:2 gegen Porto holte, trifft am Dienstag auswärts auf Tel Aviv. "Ich denke, dass uns dort ein Hexenkessel erwartet", sagte Dragovic, der im Hinblick auf die Ambitionen Kiews vollste Konzentration forderte. "Das Ziel wurde vorgegeben: Wir wollen in einem europäischen Bewerb überwintern. Es wäre nach dem 2:2 gegen Porto nicht schlecht, wenn wir aus Tel Aviv die nächsten Punkte entführen könnten", betonte der 24-Jährige. (APA/red, 28.9. 2015)