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Fed-Chefin Janet Yellen

Foto: EPA/JIM LO SCALZO

Milwaukee (Wisconsin) – In der US-Notenbank lässt der Widerstand gegen eine Zinswende noch in diesem Jahr nach. Sollte sich die US-Wirtschaftslage ausreichend verbessern, wäre er offen für eine erste Erhöhung noch 2015, sagte der Präsident der Notenbank von Chicago, Charles Evans, am Montag in Milwaukee. "Wir sind nicht weit weg" von einer ersten Erhöhung.

Gleichwohl würde er es bevorzugen, wenn die Zinsen erstmals 2016 stiegen, gefolgt von zwei weiteren moderaten Anhebungen bis Jahresende. Evans gilt als geldpolitische Taube im Offenmarktausschuss (FOMC), ist also eher für eine lockere Geldpolitik zur Stimulierung der Wirtschaft.

Zuletzt hatte auch Fed-Chefin Janet Yellen signalisiert, dass die erste Anhebung seit fast zehn Jahren noch in diesem Jahr erfolgen könne. Sie ließ aber offen, ob dies eher im Oktober oder im Dezember zu erwarten sei.

Weitere Konjunkturimpulse

Grundsätzlich sei die Fed zu weiteren Konjunkturimpulsen bereit, sollte dies nötig sein, sagte Evans. "Sollten sich die Dinge sehr abschwächen", wären zusätzliche Anleiheaufkäufe eine Möglichkeit. Ein solcher Plan B müsse in Betracht gezogen werden. Das globale Umfeld bleibe schwierig. Die Wirtschaft könne aber auch überraschend anziehen.

Die Fed hat der US-Wirtschaft unter anderem mit einem im Fachjargon der Notenbanker Quantitative Easing (QE) genannten Anleihekaufprogramm unter die Arme gegriffen.

Der US-Notenbanker John Williams plädierte erneut dafür, die Zinsen noch in diesem Jahr anzuheben. Grund sei die Entwicklung am Arbeitsmarkt und der Anstieg bei den Häuserpreisen, sagte der Chef der Federal Reserve Bank von San Francisco. (APA/Reuters, 29.9.2015)