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Die olympische Handball-Arena in Südathen

Foto: dapd/Stavrakis

Sommer 2004: Athen hält die ersten olympischen Spiele des neuen Jahrtausends ab und ist stolz auf das gigantische Sportereignis. Gleichzeitig geht die Angst vor Terroranschlägen um, der 11. September 2001 liegt erst wenige Jahre zurück, der Irak-Krieg begann vor noch kürzerer Zeit. Um die Sicherheit von Sportlern und Fans zu garantieren, lädt die griechische Regierung US-Geheimdienste wie die NSA ein. Sie sollen mit den griechischen Behörden kooperieren und Terroristen ausfindig machen.

Kommunikationsnetze angezapft

Die NSA kam kurz vor Olympia nach Griechenland und tat, was sie immer tut: Leitungen anzapfen, Wanzen installieren, die Kommunikation eines bestimmten Gebietes überwachen. Die Olympischen Spiele gehen ohne Zwischenfall vorüber, die Kooperation wird beendet. Doch die NSA denkt nicht daran, ihre Überwachungsfähigkeiten wieder zurückzuschrauben. Wie neue Dokumente laut TheIntercept belegen, horchte die NSA auch nach Olympia der griechischen Bevölkerung zu.

Politiker überwacht

Der Spiegel berichtet, dass Regierungsmitglieder, Bürgermeister und Journalisten mit der bei Olympia installierten Überwachungsinfrastruktur ausgeforscht worden sind. Sogar ein Todesfall bei einem Telekomkonzern wird mit der NSA-Spionage in Verbindung gebracht. Für andere Austragungsstätten von Großbewerben zeigt das, dass man bei der Auswahl seiner Partner vorsichtig sein sollte. (fsc, 29.9.2015)