Frankfurt am Main – Der deutsche Internet-Kleinanzeigenbetreiber Scout 24 ist auf Kurs für seinen Börsengang. Das Unternehmen engte die Preisspanne für die angebotenen Aktien auf 29,50 bis 31 Euro ein, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Bisher hatte Scout 24 eine Spanne von 26,50 bis 33 Euro je Stück genannt.

Anleger können die Aktien noch bis Mittwoch zeichnen, am Donnerstag will der Betreiber der Kleinanzeigenbörsen Immobilienscout 24 und Autoscout 24 sein Debüt an der Frankfurter Börse feiern.

Bei hoher Nachfrage könnte die Emission bis zu 1,63 Milliarden Euro schwer werden. Vor ein paar Tagen hatten Insider gesagt, die Auftragsbücher seien am unteren Ende der Preisspanne bereits mehr als einmal gefüllt. Die Finanzinvestoren Hellman & Friedman und Blackstone sowie die Telekom wollen mindestens 21 Millionen Aktien an den Mann bringen.

Das Umfeld an der Börse ist derzeit jedoch alles andere als rosig. Die Unsicherheit bei Investoren ist groß, der Dax verlor allein in der vergangenen Woche mehr als zwei Prozent. Die Abgasaffäre beim Autobauer Volkswagen und Sorgen über das schleppende Wirtschaftswachstum in China trüben die Stimmung. Dabei drängen in den nächsten Tagen und Wochen neben Scout 24 noch einige Schwergewichte an die Börse – und es läuft nicht bei allen wie geplant: Die Bayer-Kunststoffsparte Covestro will ihr Debüt am Freitag feiern, laut Insidern läuft die Nachfrage eher schleppend. Der Autozulieferer Schaeffler steht für Montag auf dem Zettel und hat zuletzt die Bekanntgabe seiner Preisspanne verschoben. Um die Gunst von Investoren buhlen zudem der Baustoffhersteller Xella und die Reederei Hapag-Lloyd, die statt einer Milliardenemission nur einen Mini-Börsengang angekündigt hat. (APA, 29.9.2015)