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Petro Poroschenko vor der UN-Generalversammlung

Foto: EPA/ANDREW GOMBERT

New York – Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat Russland am Dienstag vorgeworfen, im Kriegsgebiet Ostukraine mobile Krematorien einzusetzen. Damit sollen nach seinen Worten Leichen beseitigt werden.

"Um die Weltöffentlichkeit irrezuführen, hat die russische Führung befohlen, Abzeichen und Erkennungsmarken ihrer Soldaten zu entfernen und gefangene Soldaten zurückzulassen", sagte Poroschenko vor der UN-Vollversammlung in New York. "Und besonders zynisch ist, dass sie mobile Krematorien verwenden, um die Spuren ihrer Verbrechen auf ukrainischem Boden zu beseitigen."

Die russische Delegation hatte schon zu Beginn der Rede den Saal verlassen und nur einen nachrangigen Diplomaten zurückgelassen. Poroschenko warf Moskau vor, "mit dem Angriff auf mein Land aggressiv internationales Recht verletzt und die Welt schockiert" zu haben. "Obwohl diese UN-Vollversammlung die Aggression verurteilte, hat Russland die Angriffe sogar noch verstärkt." 8.000 Ukrainer, 6.000 von ihnen Zivilisten, seien getötet worden. "Lassen Sie mich klarmachen: Das ist kein Bürgerkrieg und kein interner Konflikt. Das ist eine Aggression", sagte Poroschenko.

"An unserer Grenze stehen so viele russische Soldaten, dass sie die Armeen der meisten UN-Staaten in den Schatten stellen würden. Und der Grund ist die Gier Moskaus, zu imperialen Zeiten zurückzukehren", sagte Poroschenko. Russland habe vor den UN vom Kampf gegen Terroristen gesprochen. "Coole Story, aber schwer zu glauben, wenn man selbst Terroristen für seine Ziele einsetzt und Krieg zum Mittel der Diplomatie macht." (APA, 29.9.2015)