Lima – Vier Demonstranten sind bei Protesten gegen ein neues Bergwerk in Peru getötet worden. Die Polizei habe am Montagabend mit scharfer Munition geschossen, nachdem sich die Demonstranten Zugang zum Gelände der Mine verschafft und Sicherheitsbeamte mit Steinen beworfen hätten, sagte Innenminister José Luis Pérez Guadalupe im Fernsehsender Canal N.

Drei der Todesopfer kamen am Montag ums Leben, das vierte starb am Dienstag an seinen Verletzungen, wie die Zeitung "El Comercio" berichtete. Die Regierung rief in der Region den Ausnahmezustand aus.

Mehrere Tausend Menschen hatten in der südlichen Region Apurímac den Abriss einer neuen Anlage zur Gewinnung des Metalls Molybdän gefordert. Mehr als 15 Menschen wurden verletzt, unter ihnen acht Polizisten. Die Demonstranten befürchten, dass der Abbau des Metalls die Umwelt verschmutzt.

Die Kupfermine Las Bambas ist mit einer Investitionssumme von bisher 5,8 Milliarden Dollar (umgerechnet 5,2 Milliarden Euro) das größte Bergbauprojekt in Peru. Das chinesisch-australische Unternehmen MMG will dort Anfang 2016 die Produktion von jährlich bis zu 400.000 Tonnen Feinkupfer aufnehmen. Der Bergbau ist eines der wichtigsten wirtschaftlichen Standbeine des Landes, doch immer wieder protestieren Bauern und Umweltschützer dagegen. Seit März sind dabei mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. (APA, 29.9.2015)