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Die "Jyllands-Posten" druckte zwölf leere Felder ab. Die Position der Zeitung sei "zu angreifbar" für weitere Mohammed-Karikaturen, sagt der Chefredakteur.

Foto: APA/EPA/Mathias Loevgreen Bojese

Kopenhagen – In Gedenken an die Veröffentlichung von zwölf satirischen Darstellungen des Propheten Mohammed vor zehn Jahren hat die dänische Zeitung "Jyllands-Posten" am Mittwoch zwölf weiße Felder gedruckt. "In den letzten Jahren haben wir uns dazu bekannt, dass die Position der 'Jyllands-Posten' so besonders und so angreifbar ist, dass wir weder neue noch alte Zeichnungen des Propheten Mohammed drucken", hieß es. Wenngleich diese Selbstzensur schwerfalle: "Jedes Mal fühlt es sich an wie ein Angriff auf unsere journalistische Integrität", schrieb Chefredakteur Jörn Mikkelsen.

Die Veröffentlichung der Karikaturen in "Jyllands-Posten" im September 2005 hatte zu einer Welle von Protesten und gewalttätigen Ausschreitungen geführt. Einige Muslime fühlten sich von den Zeichnungen verletzt. Ein Anschlag auf die Redaktion der Zeitung konnte verhindert werden. "Die freien Medien stehen heutzutage unter Druck von verschiedenen Fronten", so Mikkelsen. Die Androhung von Gewalt sei nur eine von ihnen. Nach Informationen der Zeitung "Berlingske" hat keine dänische Zeitung zum Jahrestag die umstrittenen Karikaturen gedruckt. (APA/dpa, 30.9.2015)