Lüttich – Dem früheren Radprofi und aktuellen Astana-Teamchef Alexander Winokurow droht wegen Bestechung ein Verfahren in Belgien. Laut einem Bericht von Sky Sports hat der Staatsanwalt in Lüttich dafür plädiert, den Kasachen wegen des mutmaßlich vom Russen Alexander Kolobnew um 100.000 Euro erkauften Sieges bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2010 vor Gericht zu stellen. Auch Kolobnew soll angeklagt werden.

Winokurow (Team Astana) und Kolobnew (Katjuscha) waren damals gemeinsam ausgerissen, der Kasache gewann den prestigeträchtigen Klassiker mit einigen Sekunden Vorsprung. Die Schweizer Zeitschrift "L'Illustre" hatte später eine Email-Korrespondenz zwischen dem Duo veröffentlicht, aus dem eine Absprache hervorging. Die Staatsanwaltschaft Lüttich ermittelte seit August 2014.

Der zuständige Richter muss nun bis 15. Oktober entscheiden, ob den Radprofis wegen Privatbestechung der Prozess gemacht wird. Beiden Fahrern würden im Falle des Falles Haftstrafen bis zu drei Jahren und Geldstrafen bis 600.000 Euro drohen. (APA, 30.9.2015)