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Atomtest im Juli 1964 nahe dem Bikini-Atoll, einem Teil des Territoriums der Marshallinseln.

Foto: Reuters

Stockholm/Majuro – Die Right Livelihood Awards, die sogenannten Alternativen Nobelpreise, stehen unter anderem im Zeichen der weltweiten Antiatombewegung. Der nicht dotierte Ehrenpreis geht in diesem Jahr an die Bevölkerung der Marshallinseln und deren Außenminister Tony de Brum, die versuchen, die weltweiten Atommächte mit völkerrechtlichen Mitteln zur Einhaltung ihrer Pflichten aus dem Atomwaffensperrvertrag zu zwingen.

Die mit jeweils einer Million schwedischen Kronen (106.000 Euro) dotierten Preise gehen an die kanadische Urbevölkerungsexpertin Sheila Watt-Cloutier, die Uganderin Kasha Jaqueline Nabagesera für ihren Einsatz für die Rechte sexueller Minderheiten in Afrika und an den italienischen Arzt und Antikriegsaktivisten Gino Strada.

"Unermüdliche Arbeit"

"Mit ihrer unermüdlichen Arbeit, an den Schauplätzen globaler Krisen und in Gerichtssälen, verteidigen sie die Werte, die vor 70 Jahren zur Gründung der Vereinten Nationen führten", sagte der Geschäftsführer der Stiftung, Ole von Uexküll, über die vier Preisträger. "Im Angesicht sich zuspitzender humanitärer Notstände bieten sie konkrete Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit wie Krieg, Klimawandel und Diskriminierung."

Die Alternativen Nobelpreise wurden vor 35 Jahren vom Onkel des Geschäftsführers, dem Philanthropen und Vordenker Jakob von Uexküll, ins Leben gerufen. Im Vorjahr hatte die Verleihung an den US-Aufdecker und ehemaligen NSA-Mitarbeiter Edward Snowden für Aufregung gesorgt, weil die Information einen Tag vorher an das schwedische Außenministerium durchgesickert war. Die traditionelle Bekanntgabe der Preisträger wurde daraufhin gestrichen. Inoffiziellen Informationen zufolge kam die Anweisung dazu direkt vom damaligen Außenminister Carl Bildt. (APA, 1.10.2015)