Bild nicht mehr verfügbar.

Austrian-Airlines-Maschinen in Wien.

Foto: Reuters

London/Wien – Europas Billigairlines grasen mittlerweile auch die lange unangefochtenen Geschäftsfelder der Traditionscarrier ab. Ryanair, EasyJet oder Norwegian sprechen verstärkt auch Businesskunden an, wie die Rating-Agentur Moody's in einem Branchenbericht konstatiert.

Das hat zur Folge, dass sie ihr Flugangebot immer mehr weg von kleinen weiter entfernten Flughäfen hin zu den großen Drehkreuzen und primären Airports verlagern. Was für die großen Flughäfen positiv sei, bedeute für die traditionellen Fluggesellschaften einen noch stärkeren Konkurrenzdruck, schlussfolgert die Ratingagentur.

Vor allem Kurzstrecken seien für das Geschäftsmodell von Billigfluglinien ideal. "Airlines wie SAS, Austrian Airlines, CSA und Brussels Airlines sind besonders gefährdet", da sie ebenfalls einen starken Fokus auf Kurzstreckenflüge haben, so Moody's. Im Gegensatz zu Ryanair und Co. haben sie aber höhere Kosten zu schultern. In weiterer Folge seien auch die Heimatflughäfen von AUA, SAS, CSA und Brussels anfällig für Kürzungen der traditionellen Airlines. "Flughäfen wie Kopenhagen und Wien, und zu einem geringeren Ausmaß Brüssel, sind einem höheren Risiko ausgesetzt", warnt die Ratingagentur.

Neu sind diese Erkenntnisse nicht. Nicht von ungefähr setzt die AUA-Mutter Lufthansa auf die Billig-Airline Eurowings.

Laut Moody's haben die Low-Cost-Airlines ihren Marktanteil in Europa zwischen 2003 und 2014 von 16 auf 41 Prozent mehr als verdoppelt. (red, 1.10.2015)