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Die Zeichen stehen auf Abschied: Bernie Ecclestone.

Foto: Reuters/Balogh

Kitzbühel – Bernie Ecclestone erwartet einen Besitzerwechsel der Formel 1 noch in dieser Saison. "Wir werden in Kürze einen neuen Eigentümer haben, dieses Jahr", sagte der Geschäftsführer der Rennserie am Dienstag während einer Videoschaltung ins "Camp Beckenbauer" in Kitzbühel.

Schon seit längerem wird darüber spekuliert, dass der Rechteinhaber CVC seine Mehrheitsanteile verkaufen wird. Niki Lauda zeigte sich verwundert über den Zeitpunkt der Bekanntgabe: "Ein Verkauf geht uns prinzipiell ja nichts an. Aber warum er es jetzt raus posaunt, ist ein Rätsel", gab sich der Mercedes-Aufsichtsratschef am Mittwoch in Wien überrascht.

Die luxemburgische Investmentgesellschaft hat seit ihrem Einstieg im Jahr 2006 Milliarden mit der Formel 1 verdient. Im Frühsommer hatte Ecclestone, der ebenfalls einen Fünf-Prozent-Anteil an der Rennserie hält, von einer "Reihe von Angeboten" gesprochen. So gilt eine Gruppe mit Investoren aus Katar und Stephen Ross, dem Besitzer des American-Football-Teams Miami Dolphins, als Kaufinteressent. Im Gespräch war eine Summe von sieben Milliarden Euro für die Übernahme.

Verkauf im Juli noch ausgeschlossen

Aber auch Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz wurde immer wieder als möglicher Käufer der Formel 1 gehandelt, um den Sport in seinem Sinne vermarkten zu können. Lauda kann sich das nicht vorstellen. "Von oben herab wieder mit Mercedes und Ferrari zu kämpfen, daran hat er null Interesse."

CVC-Vizepräsident Donald Mackenzie hatte zwar einen baldigen Verkauf im Juli ausgeschlossen, könnte damit aber schlicht den Preis in die Höhe getrieben haben.

Unklar blieb, ob Ecclestone sich selbst auch aus dem Geschäft zurückziehen will. Die Formel 1 ist das Lebenswerk des 84-Jährigen, viele Vertragspartner fühlen sich persönlich an den Briten gebunden. Manche Insider können sich offenbar aber auch vorstellen, dass Ecclestone nun auch seine eigenen fünf Prozent verkauft. "Ich habe immer geglaubt, er macht das, bis er vom Hocker fällt. Wenn er sich nun doch über das Thema Nachfolge Gedanken macht, spricht das aber total für ihn", sagte etwa der ehemalige Formel-1- und Langstrecken-Pilot Hans-Joachim Stuck in Kitzbühel. (APA, 7.10.2015)