Google: Vom schnelleren mobilen Surfen sollen Verlage profitieren.

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Wien – Google will das mobile Surfen im Netz beschleunigen und Medienhäuser am Kuchen mitnaschen lassen. Weil die Ladezeiten auf Smartphones mit Fotos, Videos, Grafiken und interaktiven Inhalten aller Art nicht gerade kürzer werden, startet Google das so genannte "Accelerated Mobile Pages" (AMP)-Programm. Mit an Bord sind bereits 30 Medienhäuser wie "Zeit", "FAZ", "Guardian" oder die "New York Times", aber auch der Kurznachrichtendienst Twitter oder die Foto-Plattform Pinterest.

Offene Plattform

Angelegt ist die Initiative als Open Source-Projekt, für das Technologie-Firmen AMP HTML entwickelt haben. Der Vorteil: Der Quellcode soll reduziert werden, was wiederum schnelleres Surfen ermöglicht. Das AMP-Programm ist der nächste Schritt der Digital News Initiative, mit der Google Medien umgarnt und auf eine enge Zusammenarbeit abzielt. Im Topf befinden sich 150 Millionen Dollar.

Beim Google-Konzept sollen die Inhalte – seien es Texte, Bildgalerien, Videos oder Grafiken – dagegen weiterhin direkt bei den Medien-Anbietern gespeichert sein, aber über eine effiziente Zwischenspeicher-Technologie trotzdem flüssiger angezeigt werden. Bei Werbung sollen verschiedene Formate, Anzeigen-Netzwerke und Technologien unterstützt werden, hieß es in einem Google-Blogeintrag. Auch Abo-Modelle und Bezahlschranken sollen eingebunden werden können. Die Vermarktungshoheit bleibt bei den Verlagen. Ein genauer Starttermin ist noch nicht bekannt.

Die Zugriff der User auf Nachrichtenseiten verlagern sich von stationären Endgeräten immer mehr in Richtung Smartphones und Tablets. Je nach Verlag erfolgen bereits über die Hälfte der Seitenaufrufe mobil. (red, 7.10.2015)