Zum 16. Mal kommt der Jungbauernkalender 2016 heraus – und verursacht schon jetzt ob seiner Zweideutigkeit – Kritiker sagen ob seines Sexismus – Unbehagen in agrarischen Kammern und Bünden. Die ursprüngliche Idee war, mit einem Kalender Landwirtschaft jedes Jahr abseits von Verklärung und Romantik darzustellen. Heuer habe man da kräftig übers Ziel geschossen, heißt es bei den Interessensvertretungen – die aber offiziell nichts dazu sagen wollen.
Die diesmal vom Tiroler Fotografen Angelo Lair abgelichteten Landschönheiten – Männer und Frauen – räkeln sich nackt auf einem Haufen Kukuruzkörner. Spritzen, nur im Höschen, verwegen einen Arbeitsraum aus oder schärfen, ausschließlich mit einem Kettenhemd bekleidet, ein langes Messer.
Das Thema der 2016er-Edition laut Aussendung: "... kühle Settings in Kombination mit Mensch und Maschine wirken den gängigen Klischeebildern von Heustadl-Romantik und lila Kuh entgegen". So werden "modernste Melkanlagen, computergesteuerte Stallungen und hochtechnisierte Destillerien im Zusammenspiel mit zarten Kurven, natürlicher Eleganz und anmutiger Frauenpower", gezeigt. Die Jungbauernschaft, Teil des Bauernbundes, ist von dem Werk begeistert. Schon bisher war es der auflagenstärkste Kalender Österreichs. Und die 12 Laienmodels hätten allesamt persönlichen Bezug zur Landwirtschaft. (Johanna Ruzicka, 8.10.2015)