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Hat der Kindle eine Zukunft? Analysten zweifeln nun daran.

Foto: APA/EPA/JAKUB KACZMARCZYK

Drei Jahre nach dem man den Amazon Kindle ins eigene Angebot aufgenommen hat, zieht die britische Buchhandelskette Waterstone nun die Notbremse. Aufgrund von "jämmerlichen Verkaufszahlen" werde man den E-Reader nicht mehr verkaufen, heißt es gegenüber The Bookseller. Statt dessen wolle man den frei gewordenen Platz in den Filialen lieber wieder für gedruckte Bücher verwenden.

Reaktion

Bei Amazon kann man diese Argumentation nicht nachvollziehen: Sowohl Kindles als auch Fire Tablets würden sich immer weiter verbreiten, versichert der Online-Händler. Die zentrale Frage, ob damit die Zahl der Neuanschaffungen von E-Readern massiv eingebrochen ist, beantwortet man mit dieser Formulierung allerdings nicht. Allerdings betont das Unternehmen auch, dass zumindest die Zahl der über den Kindle verkauften Bücher weiter wachse.

Keine Neukäufe mehr

Dem widerspricht allerdings auch David Prescott, Chef von Waterstone-Konkurrent Blackwell. Mittlerweile gebe es praktisch keine Neukäufer von E-Readern mehr. Ab und an werde ein älteres Modell durch ein neueres ausgetauscht, das wäre es dann aber auch schon.

Nahendes Ende?

Auch wenn natürlich die Möglichkeit besteht, dass sich die Käufe von Kindles einfach immer mehr in Richtung Amazon selbst verlagern, sehen die Analysten von Enders hinter all dem ein grundlegendes Problem: Der Schritt von Waterstone sei nicht überraschend. So wie es derzeit aussehe, könnten sich E-Reader als eine der kurzlebigsten Consumer-Technologien der Geschichte herausstellen, prognostiziert man ein nahendes Ende.

Print is back

Die Ursache für die Absatzschwächen dürften übrigens nicht nur im Wechsel auf andere Technologien wie immer besser werdende Tablets zu suchen sein. Im laufenden Jahr ist der Absatz gedruckter Bücher in Großbritannien bisher um 4,6 Prozent höher als noch 2014. Das erste Wachstum im Printbereich seit 2007. (red, 9.10.2015)