Die deutsche Flagge wird vor dem Asylbewerberheim angezündet.

Foto: NDR/Alexander Fischerkoesen

Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) befragt die Mitbewohner des Toten.

Foto: NDR/Alexander Fischerkoesen

Das ist ja mal was Neues. Es ist – im echten Leben – Oktober. Und am Sonntag um 20.15 Uhr ermitteln die Tatort-Bundespolizisten Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) und Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) ebenfalls im Herbst und nicht, wie so oft, in ganz anderer Jahreszeit.

Der 3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit, liegt zwar schon ein paar Tage zurück, muss aber im neuen Tatort Verbrannt noch einmal als Aufhänger herhalten, denn es geht um Heimat und ums Dazugehören.

Einer afrikanischer Asylbewerber wird verdächtigt, mit falschen Pässen zu handeln, und daher eine Nacht in Polizeigewahrsam genommen. Doch zur Vernehmung des Unschuldigen (wie sich herausstellt) kommt es nicht mehr, da er in der Zelle verbrennt.

Falke hat ein schlechtes Gewissen, weil er den Afrikaner zuvor bei der Verhaftung verdroschen hat. Also ermitteln er und Lorenz kurzerhand drauflos, was schon recht merkwürdig ist. Absehbar hingegen ist, was sie aufdecken: Die Polizei hat Dreck am Stecken, hält aber zusammen, bis das schwächste Glied dann doch auspackt.

Weil das alles recht trist ist, findet der Herbst farblich nicht nur in der Natur seinen Niederschlag, sondern auch in diversen deprimierend hässlichen braungrauen Räumen der Polizeiwache. Das sorgt für Stimmung, aber nicht für Spannung.

Für Lorenz ist es der letzte Fall. Sie steigt aus, weil sie dem Druck im Polizeidienst nicht gewachsen ist. Bevor Falke weitermacht, müsste allerdings angesichts der Dresche für den Verdächtigen und einer späteren völlig misslungenen Verhaftung mal gefragt werden, ob sein Fall nicht doch langsam einer für die interne Ermittlung als einer für den TV-Zuseher ist. (Birgit Baumann, 10.10.2015)