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Hier hat sich eine Palästinenserin in die Luft gesprengt.
Ramallah – Eine Palästinenserin hat sich in unmittelbarer Nähe mehrerer israelischer Polizisten im Westjordanland in die Luft gesprengt. Die Frau sei dabei schwer und ein Polizist leicht verletzt worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Palästinenserin sei auf einem Motorrad unterwegs gewesen und von der Polizei angehalten worden.
Daraufhin habe sie "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") gerufen und ihren Sprengsatz gezündet. Kurz zuvor waren bei einem israelischen Luftangriff auf den Gazastreifen eine Palästinenserin und ihre dreijährige Tochter getötet worden. Ein Fünfjähriger und ein Mann wurden Krankenhausangaben zufolge verletzt. Zeugen berichteten von einer heftigen Detonation in einem Lager der radikalislamischen Hamas in Gaza-Stadt, die ein in der Nähe stehendes Haus zum Einstürzen gebracht habe. Das israelische Militär erklärte, die Luftwaffe habe zwei Ziele der Hamas angegriffen.
Die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern ist zuletzt neu eskaliert. In den vergangenen zwölf Tagen wurden dabei vier Israelis und 23 Palästinenser getötet.
Israel reagiert mit Luftangriff auf Raketenbeschuss
Israels Luftwaffe hat nach Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen ein Ziel im Süden des Palästinensergebiets angegriffen. Kampfflugzeuge hätten am frühen Sonntagmorgen ein Ausbildungszentrum des bewaffneten Flügels der in dem Küstengebiet herrschenden radikalislamischen Hamas beschossen, hieß es aus palästinensischen Sicherheitskreisen. In der Einrichtung selbst sei niemand verletzt worden.
Allerdings sei ein nahestehendes Haus eingestürzt. Dabei seien eine schwangere 30-Jährige und deren kleine Tochter getötet worden, hieß es von Krankenhausmitarbeitern. Bis zu vier weitere Familienmitglieder seien verletzt worden.
Nach Angaben eines Sprechers der israelischen Armee reagierten die Streitkräfte mit dem Angriff auf Raketenbeschuss. Drei Raketen waren zuvor aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert worden. Wer sie abschoss, war zunächst unklar. Zwei Raketen gingen auf offenem Gelände in Israel nieder. Schäden oder Verletzte gab es nicht. (APA, 11.10.2015)